Hauptburgenname
Niederaggstein
ID
2405
Objekt
Burgruine
KG
Aggstein
OG/MG/SG
Schönbühel-Aggsbach
VB
Melk
BMN34 rechts
682110
BMN34 hoch
352528
UTM 33N rechts
530932.96
UTM 33N hoch
5350555.94
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte
Die hma. Anlage ist durch keinerlei urk. Nachrichten erschließbar. Erst 1447 wird ein „Nidern Ackstain" genannt (FRA II/59, Nr. 347), das mit großer Wahrscheinlichkeit mit dieser Anlage gleichzusetzen ist. Ein Holzschnitt Altdorfers aus 1511 zeigt neben der Burg Aggstein einen zweiten, wahrscheinlich als „Niederaggstein" identifizierbaren, intakten Bau, der über eine hohe Holzbrücke erschlossen wurde. Historisch ist die verm. im 16. Jh. verfallene Anlage in Zusammenhang mit der Burg Aggstein zu sehen.
Text
M.K., G.R.
Lage/Baubeschreibung
Die kleine Burgruine liegt ca. 1,4 km nördl. von Aggsbach-Dorf bzw. unmittelbar östl. des Dorfes Aggstein, südl. bzw. oberhalb des Ausgangs des Aggsteiner Grabens. Der beschilderte und markierte Fuß-Wanderweg (nicht die Straße) zur Burg Aggstein führt kurz nach seinem Beginn durch die Anlage. Die stark verfallene kleine Burg nützt einen hier aus dem überhöhten Hinterland nach WNW zum Ort vorspringenden, schmalen, felsigen Sporn. Dessen westl. Ende ist durch einen Halsgraben zu einem kernwerksartigen Bereich gestaltet, auf dem Mauerreste eines massiven rechteckigen Hauses oder Turms erhalten sind. Die starken Mauern zeigen ein grobblockiges Bruchsteinmauerwerk in relativ exakten Einzellagen, das eine Datierung in das späte 12./frühe 13. Jh. zulässt. Verebnete Wallstufen und ein Teil eines Grabens nordwestl. des Kernwerkes weisen auf ehem. Außensicherungen hin. Ca. 60 m östl. des Halsgrabens erhebt sich am Beginn des Sporns ein felsiger, ehem. durch Gräben abgeriegelter Hügel, der Reste eines isolierten Gebäudes unbekannter Funktion mit rundem, kuppelgewölbtem Innenraum zeigt. Der Bau lässt sich durch das Mauerwerk allgemein als „mittelalterlich" bestimmen. Die Anlage ist sowohl durch alte Wegführungen, Wasserrisse, vor allem jedoch durch rezente Forststraßen beeinträchtigt, die tlw. durch die ehem. Grabenanlagen führen.
Text
G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Stark verfallene Burgruine mit geringen Mauerresten. Durch Forststraßenbau tlw. zerstört. Frei zugänglich.
Literatur
- Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 267
- Friedrich-Wilhelm Krahe, Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon, Ergänzungsband. Berlin 1999, 68
- Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale II. Viertel ober dem Wienerwald. Wien o. J. (1988), Nr. 3
- Joachim Zeune, Burg Aggstein. München–Zürich 1995