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Hauptburgenname Alteck
ID 2411
Objekt fraglicher Sitz
KG Theras
OG/MG/SG Sigmundsherberg
VB Horn
BMN34 rechts 711484
BMN34 hoch 397365
UTM 33N rechts 559517
UTM 33N hoch 5395867
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Von der Straße Missingdorf–Theras führt 1,1 km südl. von Theras oberhalb des Stockergrabens ein Forstweg nach O, der nach rund 1,8 km die Anlage erreicht.
Geschichte Die Anlage ist historisch nicht nachweisbar.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung 5,4 km ostnordöstl. von Sigmundsherberg, bzw. 2,3 km südöstl. von Theras liegt auf einem in den Zwiesel von Pulkau und Stockergraben ragenden Sporn eine gut erhaltene ausgedehnte Befestigungsanlage, die unter dem Namen „Alteck“ bekannt ist. Der zur Talseite zunehmend steiler und schroffer werdende Sporn, der sich aus der Hochterrasse im NW entwickelt, erhebt sich rund 40 m über das Tal der Pulkau. 420 m ostnordöstl. davon befindet sich die Burgruine Neudegg-Nonnegg (s. d.). Die Anlage ist der Topographie folgend NW-SO-orientiert und erstreckt sich über eine Länge von rund 120 m. Das für die Besiedlung nutzbare Plateau wird an der nordwestl. Zugangsseite von einem mächtigen, zumindest 2-phasigen Schildwall geschützt, der an der Basis 16 m breit ist und 6 m Höhe erreicht (Maße nach Schwammenhöfer). Er erstreckt sich über eine Länge von 44 m und sperrt den Sporn in seiner gesamten Breite. In der Mitte ist das Plateau nur noch 22 m breit, während es sich an der Talseite zu einer wenige Meter breiten Felsklippe verengt. Dem Schildwall sind ein 12 m breiter Abschnittsgraben und ein äußerer Wall vorgelegt. An der Krone und der Innenseite des Schildwalles deuten Bodenformationen auf spätere Veränderungen (Abbau, Suchschnitt?). 110 m nordwestl. sperrte eine bogenförmige, nur schwach ausgebaute Wall-Graben-Anlage den Zugang. Die nordöstl. Teile dieser Befestigung, die wohl ein vorgelagertes Wirtschaftsareal sicherten, wurden für einen Wildacker planiert. Die Anlage wird aufgrund des Fundmaterials der Bronzezeit zugeschrieben. Rund 500 m südwestl. liegt eine Hügelgräbergruppe der mittleren Bronzezeit, die diese Einschätzung bestätigen würde. Es finden sich jedoch auch Hinweise, dass sie auch während der späten Hallstattzeit bzw. der frühen La-Tène-Zeit genutzt wurde. Eine Wiederbenutzung im 8./9. Jh. ist durch eine Anzahl spätawarenzeitlicher Trachtbestandteile angezeigt. Verschiedentlich geäußerte Meinungen, dass auch eine hma. Besiedlung vorliegt, scheinen durch jüngste Befunde bestätigt zu sein. 2006 wurden von St. Strutz innerhalb einer 35 x 35 m großen Fläche an der Innenseite des Schildwalles Indizien für eine ehem. Massivbebauung (Bruchsteine, Mörtelreste) aufgefunden. Mglw. wurde zu diesem Zeitpunkt auch der Schildwall durch eine humose Aufschüttung massiv erhöht. In diesem Bereich konnten darüber hinaus Scherben des frühen Hochmittelalters aufgelesen werden. Diese Datierung wird durch Fibelfunde des 10./11. Jhs. und durch ungar. Münzfunde der M. d. 11. Jhs. unterstützt. Weitere Einzelfunde deuten eine zumindest zeitweilige Weiternutzung bis in das Spätmittelalter an. Die nur 1,1 km westnordwestl. am „Stockergraben“ aufgefundene Orts- bzw. Hofwüstung (s. Theras), die als das verschollene Burgdorf vermutet wird, ist wohl im Zusammenhang mit der Wiederbesiedlung der Befestigungsanlage im Mittelalter zu sehen. Um diese Besiedlung bewerten zu können, bzw. ob es sich tatsächlich um eine Burg handelte, sind wohl weitere Ergebnisse abzuwarten.
Text G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Gut erhaltene Befestigungsanlage. Frei zugänglich.
Literatur
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 488 f.
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 45/2006, 741
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 8/1961–65, 193
  • Herbert Puschnik, Herta Puschnik, Pulkau, Stadtgeschichte, Kunst, Kultur. Pulkau 1998, 93
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale IV. Viertel ober dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 82/2
  • Claudia Walcher, Eine Kreuzemailscheibenfibel vom Burgstall Alteck, NÖ. In: Beiträge zur historischen Archäologie. Festschrift für Sabine Felgenhauer-Schmiedt zum 60. Geburtstag. Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich, Beiheft 6, 2003, 95–103
Alteck. Ansicht des Abschnittswalls von N (2008) - © Thomas Kühtreiber
Alteck. Ansicht des Abschnittswalls von N (2008)
© Thomas Kühtreiber