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Hauptburgenname Altweitra
ID 2426
Objekt fraglicher Sitz
KG Altweitra
OG/MG/SG Unserfrau-Altweitra
VB Gmünd
BMN34 rechts 645151
BMN34 hoch 399174
UTM 33N rechts 493185.07
UTM 33N hoch 5396527.79
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Im Bereich des Kirchenplateaus wird von Pongratz/Seebach ein ehem., heute abgekommener Wehrbau vermutet. Die Siedlung ist eine urspr. Gründung der Kuenringer des 12. Jhs. 1182/90 wird sie als Zollstätte genannt. Aufgrund der urk. Überlieferung ersetzt der noch heute bestehende, rom. Steinbau zwischen 1182/97 einen verm. hölzernen Vorgängerbau. 1198 wird die Pfarre (Alt-)Weitra genannt, deren Rechte nach 1200 (1201/08) auf die Neugründung Weitra übertragen werden. Für einen ehem. Burg- bzw. Wehrbau sind keine urk. Nachrichten vorhanden.
Text G.R., T.K.
Lage/Baubeschreibung Altweitra liegt 0,7 km ostsüdöstl. von Unserfrau an der Einmündung des Buschenbaches in die Lainsitz. Die Filk. Hll. Peter und Paul, in deren Bereich nach Pongratz/Seebach der ehem. Sitz zu vermuten ist, steht auf einer leicht erhöhten, von einer rezenten Umfassungsmauer umgebenen Terrasse im NW des Dorfes. Oberflächlich sind heute keine Hinweise zu diesem verm. Sitz vorhanden. Nach Schwammenhöfer seien hingegen Wall- und Grabenreste erkennbar, die auf eine ehem. hausbergartige Befestigung weisen könnten. Ein auf einen Sitz weisendes Indiz ist der an der W-Seite der Kirche angelegte Hocheinstieg, der einen direkten Zugang von einem ehem. westl. benachbarten Gebäude zur Empore vermittelt haben könnte, eine Situation, die vor allem mit hftl. Ansprüchen in Verbindung steht. Im W der Kirche ist zwar nur wenig Platz vorhanden, mglw. kam es aber zu Geländeveränderungen bzw. Abtragungen des Plateaus (bei denen vielleicht auch periphere Anlagen zerstört worden sind). Keramikfunde aus dem „Sitzareal“ datiert Schwammenhöfer in die „frühe Babenbergerzeit“. Die Kirche selbst, ein rom. Bau mit Langhaus, Chorquadrat und Halbkreisapsis sowie einem primären Obergeschoß profaner Nutzung zählt aufgrund ihres urspr., kaum veränderten Erhaltungszustandes zu den bedeutendsten Sakralbauten des Landes. Das komplett freiliegende Mauerwerk besteht durchgängig aus Großquadern mit örtlichem Lagerfugensprung, die schmalen Mörtelfugen zeigen feinen Kellenstrich. Der Bau ist dadurch, in Übereinstimmung mit der Quellenevidenz, in die Zeit um 1180/90 zu datieren.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Angenommener Sitz. Kirchhof frei zugänglich. Schlüssel für Kirche im Bauernhof gegenüber auszuleihen.
Literatur
  • Gottfried Biedermann, Wim van der Kallen, Romanik in Österreich. Würzburg 1990, 58, 185
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 388 f.
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 530
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 42 f.
  • Franz Eppel, Das Waldviertel. Österreichische Kunstmonographie I. Salzburg (7. Auflage) 1978, 81 f.
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 24–25/1985–86, 340
  • Karl Kafka, Wehrkirchen Niederösterreichs I. Wien (Birkenverlag) 1969, 19 ff.
  • Wolfgang Katzenschlager, Die Pfarre Weitra von ihren Anfängen bis zu den josefinischen Reformen. Dissertation Universität Wien 1965, 1–5
  • Walter Pongratz, Gerhard Seebach, Burgen und Schlösser Litschau – Zwettl – Ottenschlag – Weitra. Niederösterreichs Burgen und Schlösser III/1 (Birken-Reihe), Wien 1971, 13