Hauptburgenname
Weinhof
ID
2435
weitere Burgennamen
Weinhaus
Objekt
Ansitz|Turmhof|Dorfturm
Adresse
3541 Senftenberg, Kirchenberg 1
KG
Senftenberg
OG/MG/SG
Senftenberg
VB
Krems-Region
BMN34 rechts
693325
BMN34 hoch
367840
UTM 33N rechts
541875.13
UTM 33N hoch
5366053.95
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
PKW: Von Krems an der Donau nach Senftenberg (ca. 5 km) fahren. Der Weinhof steht unübersehbar am südl. Ortseingang, wo auch Parkmöglichkeiten vorhanden sind.
Geschichte
Nach Fux ist der Weinhof nicht nur namentlich, sondern auch über Schriftquellen als auf Weinbau spezialisierter Wirtschaftshof der Burg Senftenberg belegbar. Zwischen 1580/1625 war auch die Herrschaftsverwaltung in dieser Anlage untergebracht. Die Funktion als hftl. Lesehof blieb nach Fux bis vor 25 Jahren erhalten und erlosch erst mit der Verpachtung der gutseigenen Weingärten. Die repräsentative bauliche Ausstattung rechtfertigt die Aufnahme des Weinhofes als Adelssitz.
Text
T.K.
Lage/Baubeschreibung
Der Weinhof (oder Weinhaus), Kirchenberg Nr. 1, liegt am Fuß des Senftenberger Burgberges, unmittelbar südl. der Ruine bzw. östl. der Pfk. Neben der eindeutigen Quellenlage sprechen auch die Lage, der Baubefund sowie die Parzellenanordnung im Franziszeischen Kataster für eine Zugehörigkeit zur Burg Senftenberg. Der Bau präsentiert sich heute als 3-flügelige Anlage, deren Mitteltrakt traufseitig zur Straße orientiert ist. Die Flügel bilden einen Hof, der bergseitig durch heute ruinöse Baukomplexe der letzten beiden Jahrhunderte geschlossen war. Alle Trakte sind vom Hof aus durch Türen bzw. eine Treppenanlage (W-Flügel) erschlossen. Die Altsubstanz ist in den straßenseitigen Trakten weitgehend erhalten: Den W-Flügel nimmt ein 2-gesch., rechteckiger Bau ein, der bis vor wenigen Jahren als Wohnanlage genutzt wurde und nach der rezenten Sanierung ein Restaurant und Gästezimmer beherbergt. Ursprünglich wies er keine Zwischenmauern auf und kann daher als Saalbau angesprochen werden. Während das Untergeschoß durch hohe, heute mit Ziegeln vermauerte Lichtscharten in der N-Mauer mäßig beleuchtet war, zeigt das Obergeschoß an N- und O-Fassade primäre, weitlichtige Doppeltrichterfenster mit breit gefasten Granitgewänden. Das an der N-Fassade vor der Renovierung tlw. frei liegende Mauerwerk hat lagerhafte Tendenzen sowie zu Kompartimenten zusammengefasste Arbeitshöhen und kann gemeinsam mit den Fenstergewänden in die 1. H. d. 14. Jhs. datiert werden. Die vermutl. urspr. Geschoßunterteilung mittels Flachdecke wurde in der Neuzeit durch ein Tonnengewölbe ersetzt, wodurch das Untergeschoß zu einem vom Hof zugänglichen (Wein-)Keller adaptiert wurde. Der straßenseitige Mitteltrakt wird durch die Hofeinfahrt akzentuiert und zeigte wie der S-Trakt zahlreiche nz. Umbau- und Renovierungsspuren. Unmittelbar südl. der Einfahrt zeichnet sich in der Fassade des Mitteltrakts eine als Nische vermauerte Portalöffnung ab, deren südl. Gewände auf eine primäre Öffnung im ma. Bau schließen lässt. Heute präsentiert sich der ehem. Lesehof als stilvoll renoviertes Restaurant und Hotel, das noch gut den Eindruck des repräsentativen, dominikalen Wirtschaftshofes vermittelt.
Text
T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Als Restaurant mit angeschlossenem Hotelbetrieb genutzter Komplex; Zugang bedingt möglich.
Touristische Infrastruktur
Beschränkter Zugang während der Öffnungszeiten des Rest.: Do–Mo 11.30–14 und 18–22 Uhr.
Literatur
- Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber, Burgen Waldviertel Wachau. St. Pölten 2001, 354
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 485 f.
- Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1082
- Franz Fux, Senftenberg. Vom Herrensitz zum Gesundheitszentrum. Senftenberg 1995, 127 f.