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Hauptburgenname Freienstein II
ID 245
weitere Burgennamen Nabegg
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Freienstein
OG/MG/SG Neustadtl an der Donau
VB Amstetten
BMN34 rechts 647267
BMN34 hoch 342293
UTM 33N rechts 496289.99
UTM 33N hoch 5339722.79
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Von der von Freienstein nach Neustadtl führenden Straße zweigt nach rund 1 km der Güterweg zum „Schlaghof“ ab. Nach ca. 300 m führt rechts ein Forstweg (ca. 700 m) zum Fuß des Burghügels, der zuletzt weglos zu ersteigen ist.
Geschichte Zu dieser Anlage sind keine urk. Nennungen bekannt. Aufgrund der Lage sind historische Verbindungen zur nahen Burg Freienstein (Freienstein I, s. d.) anzunehmen.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Die hausbergartige Anlage liegt knapp 4 km ostnordöstl. von Neustadtl an der Donau, nur 300 m oberhalb, nordnordwestl. der Kernburg der Burgruine Freienstein. Die Morphologie der Lagestelle, eine Rückfallkuppe am rechten Donauufer, ist auf der ÖK 50/Blatt 53 gut erkennbar. Schwammenhöfer führt die Anlage unter dem Namen der KG Nabegg und nennt das Gefhöft "Schlaghof" als topographischen Bezugspunkt. Der Einzelhof (auch "Thurnbauer") liegt 900 m westnordwestl. der Anlage und gehört zur KG Nabegg. Die Lagestelle ist jedoch der KG Freienstein zuzuordnen. Nur knapp oberhalb des bergseitig vorgeschobenen Bergfriedes der Burgruine Freienstein befinden sich die ausgedehnten Erdwerke der Anlage. Entlang des schmalen, stufenförmig zur Donau abfallenden Felsgrates setzt etwa 100 m nordöstl. des Turms eine 20 m breite, 80 m lange Terrasse an, die als künstliches Plateau zu werten ist. An ihrer nördl. Schmalstelle wird sie von einer ausgeprägten, aber winzigen Hausberganlage beschützt. Die an den beinahe senkrechten Felshang gerückte halbkreisförmige Befestigung besitzt ein 6 m breites Kernwerk, das zungenförmig an einem weit in den Hang ragenden Felskopf mündet. Auf einer Breite von 15 m sind anschließend 3 ausgeformte Wall-Graben-Kombinationen vorgelagert, die maximal 1,5 m hoch erhalten sind. Westl. findet sich ein weiteres, etwa 20 m langes Plateau, ehe über einen schmalen Grat bzw. seitliche Vertiefungen (zur Regenwassersammlung?) der ansteigende Bergrücken erreicht wird. Auf einer südl. Hangstufe liegen die Tümpel "Turmlacken". Aufgrund der topographischen Bezeichnungen und der Erdwerke ist hier eine mittelalterliche Wehranlage zu lokalisieren. Das Fehlen von Urkunden weist auf eine direkte Beziehung (als so g. "Tabor"?) zur talwärts situierten Burg Freienstein. An Funden, die auf eine mittelalterliche Besiedlung hindeuten, liegen bislang eine Pfeilspitze und ein Rädchensporn des 13./14. Jhs. vor.
Text P.S., G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Erdwerk, frei zugänglich
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 182
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 32/1993, 791
  • Leopold Gassner-Dammerer, Neustadtl an der Donau. Eine Annäherung an 850 Jahre Geschichte einer Strudengaugemeinde (hg. v. Marktgemeinde Neustadtl an der Donau). Neustadtl an der Donau o. J. (1997), 129 f.
  • Karl Kremslehner, Neue archäologische Funde und Entdeckungen aus dem Bezirk Amstetten. Heimatkundliche Beilagen zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Amstetten 7, 1995, 35–39, 38
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale II. Viertel ober dem Wienerwald. Wien o. J. (1988), Nr. 83