Bitte aktivieren Sie Javascript! Andernfalls kann es sein, dass Inhalte der Website nicht richtig angezeigt werden.

Hauptburgenname Kleinsierndorf
ID 2456
Objekt nicht lokalisierter Sitz
KG Kleinsierndorf
OG/MG/SG Nappersdorf-Kammersdorf
VB Hollabrunn
BMN34 rechts 742216
BMN34 hoch 386281
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte In der sog. "Laaer Briefsammlung" wird unter den ritterlichen Gefolgsleuten Kadolts v. Wehing in der 2. H. d. 13. Jh. ein Albero von Sierndorf genannt, den Weltin urspr. m. V. nach Kleinsierndorf lokalisierte, jüngst aber nach Sierndorf (VB Korneuburg, s. d.) verortete. "Syrendorf" wird erst 1261 gesichert im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Heinrich v. Seelfeld und dem Wiener Schottenkloster um örtliche Pfarrrechte genannt, woraus auf bereits bestehenden Besitz der Hrn. v. Seefeld geschlossen werden kann. Auf dem Erbwege kommt dieser an die Kuenringer auf Seefeld und ist daher bis 1848 ein Teil der Hft. Kadolz. Nach Sierndorf nennt sich eine rittermäßige Familie, die 1353 urk. nachweisbar ist. 1391 erscheint weiters ein "Niklas Syrndorffer". In Sierndorf ist eine weitere kleinadelige Familie nachweisbar, die der Gefolgschaft der Seefelder zugewiesen wird und die 1261 mit einem "Ulricus de Grünpach" urk. nachweisbar ist. Ihre Nennung nach Grünbach lässt eine anderwärts zu lokalisierende Herkunft vermuten. So verkaufen sie ihren Besitz in Sierndorf bereits 1378 an die Kartause Gaming. In den Aufzeichnungen des Klosters Zwettl werden 1311 sowohl ein "alter Burgstall" als auch ein "neuer Burgstall" erwähnt, mglw. verweisen die Nennungen auf eine verödete Siedlung.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Ein entsprechender Sitz ist in Kleinsierndorf nicht mehr nachweisbar. Auf den "Burgstall" (Kote 352), ca. 1 km südwestl. von Kleinsierndorf ist insofern zu verweisen, als mit diesem wohl die Nennungen von 1311 zu verknüpfen sind und in der Sekundärliteratur über dortige "Spuren eines Schanzwerkes" berichtet wird. Nach Bors liegen aus dem Bereich des Burgstalles Funde vom 13. Jh. bis in die Neuzeit vor, die jedoch mglw. die Wüstung einer kleinen Siedlung belegen, die im Spätmittelalter verlassen wurde und eine kurzfristige Nachnutzung während der Neuzeit erfuhr.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Kurt Bors: Wüstungsforschung um das "Lange Thal" bei Hollabrunn. Unsere Heimat 59, 1988, 335 f., 346
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 291
  • Walter Johann Fittner, Marktgemeinde Nappersdorf-Kammersdorf. In: Ernst Bezemek, Willibald Rosner (Hg.), Vergangenheit und Gegenwart. Der Bezirk Hollabrunn und seine Gemeinden. Hollabrunn 1993, 781–793, 292 f.
  • Paul A. Herold, Die Herren von Seefeld-Feldsberg. Geschichte eines (nieder-)österreichischen Adelsgeschlechtes im Mittelalter. Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 27, St. Pölten 2000, 110
  • Maximilian Weltin (unter Mitarbeit von Dagmar Weltin, Günter Marian, Christina Mochty-Weltin), Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs. Die Urkunden des Niederösterreichischen Landesarchivs 1109–1314. Niederösterreichisches Urkundenbuch Vorausband. St. Pölten 2004, 442
  • Max Weltin, Die "Laaer Briefsammlung". Eine Quelle zur inneren Geschichte Österreichs unter Ottokar II. Přemysl. Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 21, Wien 1975, 31