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Hauptburgenname Nalb
ID 2470
weitere Burgennamen Unternalb
Objekt nicht lokalisierter Sitz
KG Unternalb
OG/MG/SG Retz
VB Hollabrunn
BMN34 rechts 722214
BMN34 hoch 400277
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte A. d. 12. Jhs. sind erstmals Genannte v. Nalb nachweisbar. Wolfker v. Nalb ist 1108 an der Belagerung Preßburgs durch Heinrich V. beteiligt. Die Nalber gehören zu jenen Plainer Ministerialen, die gemeinsam mit ihren gräflichen Herren in der 2. H. d. 11. Jhs. und im 12. Jh. aus Salzburg kommend im Raum Retz-Hardegg kolonisierend bzw. herrschaftsbildend auftreten. Entsprechend wird die Gründung der Pfarre Nalb durch Wolfker noch vor 1083 vermutet. 1108/12 schenkt er diese mit Ausstattungsgut dem Kloster Göttweig, das noch in der Neuzeit grundherrliche Rechte besitzt. Der erste Nalber, der gesichert dem Plainer Gefolgschaftsverband angehört, ist der 1157 als Zeuge belegte "Herrandess de Naliube". Dieser Vorname ist 1230 bei einem "Herrant de Hardeke" belegt, 1243 erscheint Nalb als Stützpunkt der Plainer durch eine weitere Nennung. Als "Unternalb" ist der Ort erst 1321 nachweisbar. Hier sitzt die Ritterfamilie Neusses, die 1388 als Burggrafen für Gf. Johann III. auf dem "Hinteren Haus" zu Hardegg begegnen.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Der Sitz der frühen "Nalber" bzw. der Plainer Ministerialen ist wohl als abgekommen zu sehen. Der in der KG Unternalb liegende Hausberg, der sog. "Gupferte Berg" (siehe unter "Wasen") ist herrschaftlich vermutlich anderwärts einzuordnen. Mglw. ist jedoch der Bereich der Pfarrkirche St. Laurenz heranzuziehen, die nach Dehio einen hochmittelalterlichen Kern integriert und im 14. Jh. basilikal erweitert wurde. Der östl. davon situierte Pfarrhof, eine 2-höfige ausgedehnte Anlage des 17. Jhs., war ehem. Göttweiger Propstei. Das westl. der Kirche liegende Haus Nr. 21 ist 1623 als Freihof nachweisbar.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 337
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1201 ff.
  • Roman Zehetmayer, Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363. Mit einer Einleitung zur Struktur der Grafschaft Hardegg im 14. Jahrhundert. Fontes Rerum Austriacarum III/15, Wien–Köln–Weimar 2001, 71, 81
  • Karl Lechner (Hg.), Handbuch der Historischen Stätten Österreich 1, Donauländer und Burgenland. Stuttgart ²1985, 592
  • Erich Landsteiner, Stadtgemeinde Retz, Gemeinde Retzbach. In: Ernst Bezemek, Willibald Rosner (Hg.), Vergangenheit und Gegenwart. Der Bezirk Hollabrunn und seine Gemeinde. Hollabrunn 1993, 836–843, 844–846, 836 f., 843
  • Max Weltin, Böhmische Mark, Reichsgrafschaft Hardegg und die Gründung der Stadt Retz. In: Rudolf Resch, Retzer Heimatbuch 1, Reprint/Neuauflage Retz 1984, 7–29, 16 ff.