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Hauptburgenname Perwartshof
ID 2502
Objekt fraglicher Sitz
KG Wang
OG/MG/SG Wang
VB Scheibbs
BMN34 rechts 652025
BMN34 hoch 322835
UTM 33N rechts 501381.75
UTM 33N hoch 5320360.39
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Das Regensburger Lehensverzeichnis nennt 1334 den „Hof unter dem Purgstall am Stainegg", der (nach dem HONB) mit dem Perwartshof zu identifizieren ist. Bis 1327 besitzen die Perwarther auch die Burg Steinegg (s. d.). Sie ist zu dieser Zeit bereits verödet, denn im genannten Jahr erwirbt Bf. Nikolaus v. Regensburg von Ottacher dem Perwarther den Burgstall zu Steinegg. 1351 erscheint der Hof unter der Bezeichnung „Perrbart". 1591 wird der „Perwertzhof" noch im Bereitungsbuch des Viertels ober dem Wienerwald genannt. Die Perwarther, die später in den Besitz Steineggs gelangen, stammen (nach Pöchhacker) aus Perwarth (OG Oberndorf an der Melk, s. d.) und sind nicht mit der nahen Burg Oberperwarth in Beziehung zu setzen. Es wäre möglich, dass der unterhalb der Burg Steinegg gelegene Hof nach deren Verödung für kurze Zeit eine bedingte Sitzfunktion ausübte.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Der „Perwartshof" liegt 1,2 km südsüdwestl. von Wang unterhalb der ehem. Burg Steinegg (s. d.) am talnahen Auslauf des Mitterbergs. Der knapp oberhalb der Straße nach Randegg in Hanglage situierte Einzelhof ist jedoch nur auf älteren Ausgaben der ÖK 50/Blatt 53 sowie auf der Admin.Karte NÖ/Blatt 71 auch namentlich ausgewiesen. Das im O angeschlossene Wohnhaus des Hofes ist ein Altbau mit typischer Mittelflurgliederung und nördl. situierter Stube-Küche-Einheit. Die 0,70–0,80 m starken Mauern bestehen zur Gänze aus Bruchsteinen, sichtbar ist dies bei Putzabplatzungen an den äußeren Sockelzonen, wie in einem südl. des Flurs liegenden Nebenraum. Das relativ lagerhafte, homogene Bruchsteinmauerwerk ist hier nur durch die segmentbogigen, aus Ziegeln gemauerten Stürze der offenbar sekundär eingebauten Fenster unterbrochen. Lediglich die Stube im NO ist unterkellert, der Abgang dazu liegt im Flur. Der urspr. 1-gesch. Bau wurde nach Auskunft des Eigentümers um 1870/75 2-gesch. ausgebaut, wozu reines Ziegelmauerwerk verwendet wurde. Anzunehmen ist, dass während dieser Zeit auch weitere Veränderungen stattfanden, wie der Einbau größerer Fenster. Aufgrund des Mauerwerks könnte das Haus durchaus dem späten Mittelalter entstammen, hinsichtlich der Laufzeit von Bruchsteinmauerwerk im bäuerlichen Hausbau muss jedoch auch eine spätere Entstehungszeit etwa im 16./17. Jh. berücksichtigt werden. Ob der mittelalterliche Bau noch erhalten ist, bleibt somit fraglich.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privatbesitz, nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 364
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 I und VII, B 382, W 81
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 182 ff., 274 ff.