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Hauptburgenname Wiesen
ID 2533
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm
Adresse A-3323 Wiesen 24
KG Hößgang
OG/MG/SG Neustadtl an der Donau
VB Amstetten
BMN34 rechts 640825
BMN34 hoch 344079
UTM 33N rechts 489821.47
UTM 33N hoch 5341395.82
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Von der Greiner Donaubrücke über Hößgang, nach ca. 1,8 km Rotte Wiesen, am Ortsausgang letztes Haus direkt über der Donau.
Geschichte Im Lehensbuch Albrechts III. erscheint 1386 "Wissen … in Newsteter pfarr". 1404 stiftet Niklar von Wiesen ein Gut an die Kirche von Neustadtl, bald danach dürfte die kleinadelige Fam. in den Bauernstand abgesunken sein. Später gehört Wiesen zur Hft. Greinburg, in deren Urbar es 1529 gelistet ist. Bis vor einigen Jahrzehnten gehörte zum Haus eine Überfuhr nach Grein.
Text M.K., G.R., P.S.
Lage/Baubeschreibung Die kleine Rotte Wiesen liegt 4,7 km nordwestl. von Neustadtl an der Donau bzw. 2,2 km westl. von Hößgang unmittelbar am rechten Donauufer. Gassner-Dammerer hat in der gegenüber von Grein gelegenen Siedlung einen mittelalterlichen Turmhof entdeckt. Der auf einem flachen Hügelsporn über der Uferstraße der (aufgestauten) Donau situierte Hof, Wiesen Nr. 24, stammt in seiner heutigen Erscheinung aus 1790 (Putzkartusche). Durch frei liegendes Mauerwerk ist jedoch ein ehem. Adelssitz zu erschließen. Direkt über dem Hang ist der 2-gesch. Rest eines Turms verbaut, der auf einer quadratischen Fläche von etwa 4,80 m Breite eine Mauerstärke von 0,80 m aufweist. Das kleinteilige Bruchsteinmauerwerk mit ungleichmäßigen Abgleichungen wird von größeren, quaderhaften Eckblöcken eingefasst und ist somit dem Spätmittelalter zuzuordnen. Ebenerdig haben sich 2 donauseitige Scharten mit aufgestellten Gewändeplatten erhalten, darüber deutet eine weitere Scharte – ebenso wie im Haus vermauerte Luken – auf eine regelmäßig 2-achsige Belichtung. Westl. sind im Sockel des Hofes lange, rechteckige Mauern erhalten, die sich durch unterschiedliche Fluchten und vor allem große Blockformate von den barocken Ziegelaufbauten abgrenzen. Hier ist wohl ein schmaler mittelalterlicher Wohnbau zu rekonstruieren. Westl. anschließend lässt ein tiefer Hohlweg einen ehem. umlaufenden Graben vermuten.
Text P.S.
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 183 f.
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 1566
  • Leopold Gassner-Dammerer, Neustadtl an der Donau. Eine Annäherung an 850 Jahre Geschichte einer Strudengaugemeinde (hg. v. Marktgemeinde Neustadtl an der Donau). Neustadtl an der Donau o. J. (1997), 122 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 VII, W 290
Verbauter Turm von N (2006) - © Patrick Schicht
Verbauter Turm von N (2006)
© Patrick Schicht