Hauptburgenname
Perwarth II
ID
2545
weitere Burgennamen
Niederperwarth
Objekt
Schlossruine
KG
Perwarth
OG/MG/SG
Randegg
VB
Scheibbs
BMN34 rechts
650505
BMN34 hoch
322914
UTM 33N rechts
499861.41
UTM 33N hoch
5320413.05
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
PKW/RAD: Zur Zufahrt zur Schlossruine, die am Beginn des Fußwegs zur Burgruine liegt, siehe Perwarth I.
Geschichte
Bereits 1549 besitzt Frh. Christoph v. Concin Anteile der Hft. Perwarth (Pöchhacker). Er errichtet schließlich 1555–1561 das neue Schloss am Fuß des Burgbergs und überlässt die Burg dem Verfall. 1612 kommt der Besitz von den Concin an Frh. Gotthard v. Tattenbach. Nachfolger wird durch Kauf 1635 Cornelius Colonna v. Fels. 1723 folgt Karl Gf. Zinzendorf, 1727 Ferdinand Gf. Auersperg. 1834 kommt der Besitz an den kaisl. Patrimonialfonds und wird der Hft. Wieselburg einverleibt.
Text
G.R.
Lage/Baubeschreibung
Die als „Niederperwarth" bezeichnete Schlossruine liegt am SW-Fuß des Perwarther Burghügels auf einer oberhalb der Kleinen Erlauf und der Bahnlinie gelegenen Terrasse. Die ÖK 50/Blatt 53 weist sie als „R. Perwarth" mit Ruinensignatur aus. Benachbart liegt der ehem., schon von weitem präsente Meierhof, Perwarth Nr. 2. Die 3-gesch., 4-flügelige Rechteckanlage von etwa 46 x 48 m um einen zentralen Innenhof wird durch 3 runde Ecktürme sowie einen westl. Torturm akzentuiert. Er zeigt ein rundbogiges Portal sowie die Nische einer ehem. Zugbrücke. Bergwärts ist ein Graben vorgelagert, er geht zum Tal in eine zwingerartige Bastion über. Die teils bis auf die herausgerissenen Gewände erhaltenen Trakte zeigen ebenerdig große Tonnengewölbe, darüber gab es Holzdecken. Im Hof finden sich Hinweise auf einen zumindest an der W-Seite vorhandenen Arkadengang. Das Mauerwerk besteht allgemein aus netzartig ausgezwickeltem Bruchstein, lediglich im Bereich von Gewänden und Geschoßdecken sind primär Ziegel verwendet. Die Anlage wurde 1555–1561 als Nachfolger der Altburg durch Christoph v. Concin errichtet. Vischer zeigt 1672 das Schloss mit hohen Zwiebelhelmen und von einem Zwinger mit Eckrondellen sowie Gartenparterren umgeben. 1810 zeichnete Josef Pfeiffer das Schloss noch intakt, mit der Übernahme durch den Patrimonialfonds 1834 dürfte der Bau seine Funktionen verloren haben und wurde dem Verfall überlassen. Etwas abgesetzt hat sich der repräsentative Meierhof, Perwarth Nr. 2, erhalten, in dessem Hof rustizierende Wandpfeiler und ein Arkadengang von der einstigen Pracht künden. Zu den neuzeitlichen Wirtschaftsstrukturen ist weiters die ehem. Hofmühle, Perwarth Nr. 3, im SW der Schlossruine zu zählen.
Text
P.S., G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Ruinöse Schlossanlage.
Touristische Infrastruktur
Ansehnliche Reste einer frühneuzeitlichen Schlossanlage. Die Außenbereiche sind z. T. gepflegt und gut einsehbar, das Innere ist jedoch stark verwachsen und wegen Einsturzgefahr gesperrt. Weitere touristische Informationen siehe Perwarth I.
Literatur
- Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 215 f.
- Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Araburg und Gresten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/3 (Birken-Reihe), Wien 1975, 114 ff.
- Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 1805 f.
- Karl Lechner (Hg.), Handbuch der Historischen Stätten Österreich 1, Donauländer und Burgenland. Stuttgart ²1985, 463
- Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 I und VIII, B 168
- Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.W.W., Nr. 77