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Hauptburgenname Steinhaus
ID 2560
weitere Burgennamen Groß-Steinhaus
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm, stark umgebaut
Adresse A-3282 Kröll 6
KG St. Georgen an der Leys
OG/MG/SG St. Georgen an der Leys
VB Scheibbs
BMN34 rechts 665580
BMN34 hoch 321189
UTM 33N rechts 514956.33
UTM 33N hoch 5318949.89
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Das Gut „dacz dem Stainhaus, das gelegen ist in der Leiz" ist erstmals 1348 urk. nachweisbar, als es Gegenstand eines Gütertausches durch Ulrich den Lonsdorfer v. Synabelkirchen für seinen Schwager Wulfing v. Ehrenfels ist. Das Steinhaus soll in den Besitz des ehrbaren Ritters „Purchart des Chnausser" gelangen. 1367 ist „ym Stainhaus" im ältesten Urbar der Kartause Gaming verzeichnet. Eine Teilungsurkunde der Plankensteiner von 1375 nennt „dacz Staynhaus, do Stephel der Herter aufgesessen ist". 1401 veräußert der Küchenmeister Hzg. Albrechts, Hans Posch, das Steinhaus an Gaming. Ab 1609 ist eine durchgehende Besitzerreihe zu verzeichnen, die sich aus dem bäuerlichen Stand rekrutiert (Scharner/Grubner). Zunächst erscheint die Fam. Punz, ab 1691 die Fam. Scharner, ab 1747 neuerlich die Fam. Punz. Unter Peter Punz dürfte ein inschriftlich „1766" datierter Umbau stattgefunden haben. Seit 1778 gehört das Steinhaus nunmehr der Fam. Scharner. Bis 1783 war der Besitz Teil der Grundherrschaft Gaming, bis 1848 der Hft. St. Leonhard am Forst.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Am nördl. Auslauf des Blassensteins (Kote 844), rund 2,1 km westsüdwestl. von St. Georgen an der Leys, unmittelbar an der Straße nach Scheibbs, verzeichnet die ÖK 50/Blatt 54 den Einzelhof „Steinhaus". Das Anwesen gehört zur Rotte Kröll und ist eingetragen unter Kröll Nr. 6. Bereits Büttner verweist auf eine angebliche Schießscharte, und auch Pöchhacker nennt das Steinhaus bei St. Georgen an der Leys als „befestigten Hof mit erhaltener gotischer Schießscharte". 2006 ist an Stelle des alten Hofs längst ein Neubau entstanden. Dieser integriert im W einen Rest des Altbaus mit 2 parallel angelegten, tonnengewölbten Kellern. Beide Räume werden an den Stirnseiten durch je eine nach NO weisende Scharte belichtet, sodass die Existenz von 2 Scharten nachgewiesen werden kann. Allerdings handelt es sich nicht um wehrhafte Elemente, sondern um einfache konische Fensterscharten zur Belüftung und Belichtung der z. T. aus dem Fels geschrämten Keller. Die Mauern bestehen aus reinem Bruchsteinmaterial und sind rund 0,80–1 m stark. Darüber hinaus können über das Gefüge des Altbaus keine Angaben gemacht werden. Der Eigentümer berichtet jedoch, dass dieser mitunter 1,80–2 m starke Mauern besessen hätte. Im Bereich der Hofeinfahrt, neben den Altbauteilen, hat der Eigentümer eine Steinplatte mit der Jahreszahl „1766" eingemauert, die vom alten Hof stammt und auf seinerzeitige bauliche Maßnahmen weist. Östl. des Hauses sind die Reste eines alten, bereits früh genutzten und auch gewerblich betriebenen Steinbruchs erhalten, der heute nur noch fallweise dem Eigenbedarf dient.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privatbesitz
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 296
  • Rudolf Büttner, Die Wehrorganisation der frühen Babenbergerzeit im Einzelhofgebiet der Bezirke Melk und Scheibbs. Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich N. F. 42 (Babenberger-Forschungen), Wien 1976, 26–37, 35
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 28, 32
  • Herbert Pöchhacker, Die Wehr und Schloßanlagen des Bezirkes Scheibbs. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1978/2 ff., 1978/11, 45 ff.
  • Josef Scharner, Engelbert Grubner, Bründler Häuserchronik. St. Georgen an der Leys 2003, 383 ff.