Hauptburgenname
Pernegg II
ID
2590
Objekt
Burgstall
KG
Pernegg
OG/MG/SG
Pernegg
VB
Horn
BMN34 rechts
0
BMN34 hoch
0
UTM 33N rechts
547071
UTM 33N hoch
5396944
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
An der Straße Mödring–Staningersdorf zweigt nach 3,1 km eine Forststraße nach O ab. Nach 300 m erreicht sie an einer Lichtung ein Wegedreieck, von wo eine Abzweigung (rechts am Hang) nach N führt. Schon nach 20 m zweigt ein Waldweg nach NO ab, der über den Rücken (ca. 1 km) zur Burgstelle führt.
Geschichte
Zu dieser Anlage sind keine urk. Nennungen bekannt.
Text
G.R.
Lage/Baubeschreibung
2002 wurde südl. von Pernegg der Burgstall einer bislang unbekannten, namenlosen Burg entdeckt. Die Stelle liegt auf Parzelle Nr. 215, 1,8 km südsüdöstl. der Siedlung auf dem spornartigen Ende eines SW-NO-ziehenden Bergrückens, der nördl. zum Marbach, östl. zum Pernegger Graben und südl. zu einem namenlosen Bächlein abfällt. Die Burgstelle, eine niedrige Rückfallkuppe, ist durch eine flache Einsattelung, über die der Zugang führt, mit dem überhöhten Vorgelände verbunden. Das Burgareal erstreckt sich über eine ovale, rund 40 x 25 m große Fläche. Im N ist ein erhöhtes Plateau von rund 16 x 10 m Größe ausgebildet. An der W-Seite, der Zugangsseite, zeichnet sich eine deutliche, der Form des Geländes folgende Abtreppung ab, die mglw. die Baulinie eines ehem. Berings bzw. einer Wall- oder Palisadenstufe anzeigt. Nördl. endet das Areal jäh mit einem tlw. zerklüfteten Felsabbruch, dessen Formationen auch das Plateau überhöhen. An dieser Seite zeigen sich – tlw. auch zwischen den Felsen – mglw. Reste von Steinsetzungen, die auf eine ehem. Massivbebauung weisen könnten. Der gesamte N-Hang ist zudem dicht mit losem Steinmaterial übersät, das aber auch ein Verwitterungsprodukt sein kann. An der W-Seite wurde ein dem Rund des Burgareals folgender Graben angelegt, der über eine Länge von rund 40 m zu verfolgen ist und eine Breite von 4–7 m und eine maximale Tiefe von 3 m aufweist. Wie die Oberfläche des Geländes zeigt, wurde der Graben wohl überwiegend aus dem Fels gearbeitet. Fehlende Teile im S lassen vermuten, dass er nicht vollendet wurde. Im S-Hang findet sich in Verlängerung des Grabens eine tiefe Felsausnehmung, die m. V. von entsprechenden Ausschrämungen stammen könnte. Etwas weiter östl. ist im steil abfallenden Hang eine weitere Ausnehmung im Fels zu sehen. Ob sie einen weiteren, ebenfalls nur begonnenen Graben rekonstruieren lässt, der auf die o. g. Abtreppung im W des Burgareals Bezug genommen hätte, bleibt Hypothese. Auch in diesem Bereich sind die Hänge stark mit losem Steinmaterial bedeckt, das mglw. aber auch auf rezenten Materialabbau zurückgehen kann. Vor dem Graben zeichnet sich eine niedrige Erhebung ab, die wohl als ehem. Vorwall zu deuten ist. Westl. erstreckt sich – im Bereich der o. g. Einsattelung – ein etwa trapezförmiges, sich gegen W verschmälerndes Plateau. Es wird nördl. und südl. von den steil abfallenden Flanken des Rückens begrenzt, geht aber westl. ohne erkennbare Zäsur in das ansteigende Vorgelände über. Dieser relativ großräumige Bereich könnte die wirtschaftlichen Strukturen der Anlage aufgenommen haben bzw. für diese gedacht gewesen sein. Obertägige Hinweise auf ehem. Bebauungen finden sich jedoch nicht, eine flache Kuppe im NW, nahe dem Zugang, ist nicht näher zu bewerten.
Text
G.R.
Literatur
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 350
- Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 44/2005, 598
- Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 43/2004, 978 ff.