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Hauptburgenname Richterhof
ID 2647
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm, stark umgebaut
Adresse Richterhof 3, 3623 Kottes-Purk
KG Richterhof
OG/MG/SG Kottes-Purk
VB Zwettl
BMN34 rechts 0
BMN34 hoch 0
UTM 33N rechts 520486
UTM 33N hoch 5361275
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Nach Kitzler wurde der Hof 1350 von Heinrich, Richter von Ranna, zehentfrei gekauft. Demnach wäre der Hofname von selbigem abzuleiten. Die weitere Quellenlage spricht dafür, dass der Richterhof zumindest im Spätmittelalter in Göttweiger Besitz ist, so ist er 1361 in einem Urbar des Stifts Göttweig verzeichnet (FRA II/51, 388). 1497 werden der „edle" Michael Welser und seine Frau Barbara, welche von Simon Pawr und seiner Ehefrau Elisabeth den Richterhof käuflich erworben hatten, vom Stift Göttweig von auf dem Hof lastenden Lehensverpflichtungen und Abgaben befreit (FRA II/55, Nr. 2163). 1503 wird der Hof durch das Stift Göttweig Jörg Schropper auf neun Jahre überlassen. 1530 wird durch Frhn. Wolfgang zu Rogendorf und Hollenburg schriftlich festgehalten, dass der große und kleine Zehent im Richterhof an das Kloster Göttweig abgetreten wird. Eine weitere Nennung liegt für 1536 vor.
Text T.K.
Lage/Baubeschreibung Die KG Richterhof, ein Weiler bestehend aus 4 Gehöften und dem ehem. Sitz, befindet sich 2,3 km südwestl. von Kottes. Der Sitz, Richterhof Nr. 3, ist auf einer spornartigen, N-S-verlaufenden Anhöhe situiert, welche an 2 Seiten vom Kroisbach umflossen wird. Südlich der Anlage befinden sich heute Teichanlagen. Die Gehöfte Richterhof Nr. 1, 3, 4 und 8 bilden gemeinsam einen rechteckigen Baublock von ca. 40 x 60 m mit angrenzender Blockflur, was als Indiz für eine spätere Besitzteilung auf dem Grund des ehem. Sitzes gewertet werden kann. Hinweise von Annäherungshindernissen in Form von Wall-Graben-Anlagen haben sich nicht erhalten. Am südl. Ende des Höhenrückens blieb im Baubestand des heute modern überprägten Baukomplexes Richterhof Nr. 9 ein massiver, O-W-orientierter Baukörper von ca. 9 x 6 m Grundfläche und ca. 1,5 m Mauerstärke im Erdgeschoß erhalten. Nach dem Baubefund gehören noch das Erdgeschoß und das 1. Obergeschoß dem Primärbestand an, während das 2. Obergeschoß rezent aufgestockt wurde. Das tlw. sichtbar belassene Bruchsteinmauerwerk aus plattigem bis blockhaftem Gneis zeigt zu Kompartimenten zusammengefasste Strukturen, welche die Errichtung des Baues weit gefasst in das späte 13.–M. d. 14. Jhs. datieren. An der S-Fassade ist im Obergeschoß eine stark überformte, nach innen trichternde Fensteröffnung zu erkennen. Das Erdgeschoß weist einen Tonnenwölbung auf. Inwieweit sich im nördl. anschließenden Trakt ebenfalls ältere Bausubstanz verbirgt, kann auf Grund der durchgreifenden Erneuerung nicht gesagt werden. Als Kernbau lässt sich somit ein Festes Haus fassen, welches trotz moderner Überprägung eine gute Vorstellung für die Architektur sma. Kleinadelssitze vermittelt.
Text T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privatbesitz, nicht zugänglich und von außen nur bedingt einsehbar.
Literatur
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 245 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 V, R 233
  • Heimat Kottes–Purk (hg. v. Marktgemeinde Kottes–Purk). Kottes 1976, 99
  • URL www.monasterium.net, Bestand Göttweig, OSB
Richterhof. Ansicht des Sitzes von SO (2008) - © Thomas Kühtreiber
Richterhof. Ansicht des Sitzes von SO (2008)
© Thomas Kühtreiber
Richterhof. Ansicht des Sitzes von NW (2008) - © Thomas Kühtreiber
Richterhof. Ansicht des Sitzes von NW (2008)
© Thomas Kühtreiber
Richterhof. Mauerwerk der W-Fassade (2008) - © Thomas Kühtreiber
Richterhof. Mauerwerk der W-Fassade (2008)
© Thomas Kühtreiber