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Hauptburgenname Rothenberg
ID 2648
weitere Burgennamen Rothenhof
Objekt Burgstall
KG Unterloiben
OG/MG/SG Dürnstein an der Donau
VB Krems-Region
BMN34 rechts 0
BMN34 hoch 0
UTM 33N rechts 541141
UTM 33N hoch 5360380
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Vom Weiler Rothenhof führt ein Altweg (vorbei am Rothenhoftunnel) in den Steingraben und trifft nach etwa 150 m auf einen geschotterten Güterweg, dessen 2. Spitzkehre um den S-Fuß des Burghügels führt. Der weitere Zugang ist nur über einen steilen Pfad möglich.
Geschichte Schriftquellen, die eine namentliche Identifikation erlauben würden, sind bislang nicht bekannt. Die verm. Nachfolgeanlage oder der zugehörige Wirtschaftshof, der Rothenhof, ist erst seit 1620 urk. belegt. Dessen heutiger Besitzer ist Heinz Karl Hoch.
Text G.R., A.H.Z.
Lage/Baubeschreibung Die erst 2007 von Fries entdeckte Burgstelle liegt 2,7 km östl. der Pfk. von Dürnstein bzw. 1,4 km nordöstl. der Pfk. von Unterloiben. Sie befindet sich auf einem nordnordwestl. des Weilers Rothenhof markant vorspringenden, N-S-orientierten Hangsporn, der östl. zum Steingraben bzw. Müllnergraben (Admin.Karte NÖ/Blatt 48) abfällt. Sie erstreckt sich über die Parzellen Nr. 461, 465, 467, 482/1 und 533 der Flur „Rothenberg“. Der im N mit dem ansteigenden Hinterland verbundene Hangsporn, der nur tlw. mit Buschwerk bedeckt ist, fällt an den östl. und westl. Flanken mit steilen Hängen ab, an der S-Seite setzt er sich gratförmig bis in Talnähe fort. Am höchsten Punkt tritt eine flache Felskuppe hervor, die zum rund 15 x 10 m großen Kernwerk der Anlage ausgebaut wurde. Das undurchdringliche Unterholz, das diesen Bereich bedeckt, verhindert eine nähere Untersuchung. Die sich innerhalb dieser Zone tlw. abzeichnende muldenartige Vertiefung ist deshalb nicht näher zu bewerten. Östl. fällt dieser Bereich sofort steil zum Steingraben ab, an der W-Seite ist auf tieferem Niveau eine mäßig geneigte Terrasse angeschlossen. Gegen S hin verliert sie sich im Gelände, während sie im N mit einer rampenförmigen Stufe in Verbindung zu stehen scheint, die mglw. einen zeitlich nicht eingrenzbaren, im N des Kernwerks einmündenden Zugang bildete. Hier ist eine relativ ausgedehnte, ebene Fläche vorgelagert, die vom Kernwerk um etwa 2 m überragt wird und erst im nördl. Abschnitt allmählich ansteigt. Sie endet im N mit einer deutlichen Steilstufe, hinter der das zunehmend steilere, felsdurchsetzte und überwaldete Hinterland beginnt. Dieser Teil des Geländes wurde frühzeitig planiert, um Platz für Weingärten zu gewinnen, wobei der ehem. Halsgraben und verm. auch weitere periphere Anlagen zerstört wurden. Reste von Mauern, die diesen Bereich an der O- und W-Seite umgeben, sind somit als ehem. Weinbauterrassen zu werten. Am O-Hang ist eine ausgeprägte, gegen N steigende Hangstufe zu erkennen, die als Rest einer Wallstufe oder eines Zugangs zu vermuten ist. Eine weitere, mehrere m tiefer verlaufende Stufe ist nicht mehr näher einzuordnen, da hier – knapp oberhalb des Güterwegs um den Sporn – schon mit Geländeveränderungen durch Wege und Weinbau zu rechnen ist. Im Gelände wurden – neben Hüttenlehm und Ofenkacheln – Keramikscherben aufgelesen, die aus dem hohen Mittelalter, zum größten Teil aber aus dem späten Mittelalter stammen und eine Besiedlung ab dem 12. Jh. bis in das 15. Jh. indizieren. Die vermuteten Beziehungen zur nahe gelegenen Wüstung Neudegg (s. d.), die 1,3 km nordnordwestl. der Burgstelle am Fuß der Hengelwand (Kote 491) lokalisiert werden konnte, wären erst zu bestätigen. Der spätestens 1620 sog. Rote Hof oder Rothenhof, ein wohl seit der 1. H. d. 13. Jhs. existierender Wirtschaftshof mit angeschlossener Schiffsmühle im Gebiet der Tegernseer Besitzungen in Unterloiben, übertrug seinen Namen auf den sich im O von Unterloiben an den Hof anschließenden kleinen Weiler. Das Gebäude (Rothenhof Nr. 6) setzt sich im heutigen Zustand im Wesentlichen aus 2 urspr. getrennten, erst im 18. Jh. (?) miteinander verbundenen, 2-gesch. Baukörpern zusammen: einem linken (westl.), seinerseits ältere sma. (?) Mauern überbauenden giebelständigen Teil mit einfachen Kreuzgratgewölben über annähernd quadratischem Grundriss im Erdgeschoß und einem rechten (östl.), traufständigen Teil mit im Obergeschoß zurückversetzter Straßenfassade und älterer sma. Rauchküche mit jüngerem „venezianischen“ Rauchfang an der Hofseite.
Text G.R., A.H.Z.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Relativ gut erhaltener Burgstall, frei zugänglich.
Literatur
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 114 f.
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 46/2007, 755
  • Andreas Zajic, „Zu ewiger gedächtnis aufgericht“. Grabdenkmäler als Quelle für Memoria und Repräsentation von Adel und Bürgertum im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit. Das Beispiel Niederösterreichs. Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung Ergänzungsbd. 45, Wien–München 2004, Kat.Nr. 332, 356