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Hauptburgenname Schellingshof
ID 2652
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm, stark umgebaut
Adresse 3843 Riegers 42
KG Riegers
OG/MG/SG Dobersberg
VB Waidhofen an der Thaya
BMN34 rechts 0
BMN34 hoch 0
UTM 33N rechts 523146
UTM 33N hoch 5416449
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Das Anwesen befindet sich direkt an der Bundesstraße von Dobersberg nach Waidhofen/Thaya nach 1,5 km an der linken Straßenseite.
Geschichte Das Stift Herzogenburg hatte mit der „Prima Fundacio“ Zehentrechte in der „villa Schelungs“ inne. Vor 1576 wird das im Besitz Sigmunds v. Puchheim befindliche „Schloß Schellings Auf dreyen Seitten mit grossen vnncosten New auferPaut“, wozu auch ein gemauerter Meierhof und ein Schüttkasten gehören (FHKA NÖHA D 8).
Text M.J.
Lage/Baubeschreibung Der Schellingshof liegt auf einer sanften Hügelkuppe oberhalb der Thaya, direkt an einer Straßenfurt zum 1,6 km nördl. gelegenen Dobersberg, in der Flur „Hofbreiten“. Durch starke Umbauten des Kernareals im Dritten Reich für die Aussiedler des Truppenübungsplatzes Allentsteig präsentiert sich der Gutshof heute stark verändert. Vischer zeigt in seiner Darstellung des „Schielings Hoff“ 1672 ein weiträumig ummauertes Geviert mit Wirtschaftsbauten, das sich in Resten noch erhalten haben dürfte. Das zentrale 4-flügelige Schloss mit zwei runden Ecktürmen ist jedoch heute verschwunden. Ein nunmehr dominanter, 66 m langer 3-gesch. Schüttkasten dürfte gemäß mehrerer Inschriften bereits 1703–07 diesen Bau ersetzt haben. Seine unteren Geschoße aus Mischmauerwerk integrieren dabei wohl einen ehem. Hofflügel des urk. vor 1576 errichteten Schlosses. Zentral mag ein quadratischer Raum mit 1,5 m starken Umfassungsmauern und lagerhaften Bruchsteinstrukturen auf einen ma. Turm zurück gehen. Das 2. Obergeschoß und der monumentale Dachstuhl stammen bereits aus dem frühen 18. Jh. Bei Grabungen wurden benachbart massive Grundmauern sowie Gewölbe des ehem. Schlosses angetroffen.
Text P.S., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit landwirtschaftlich genutzter Gutshof, Privatbesitz
Literatur
  • Wilhelm Bielsky, Die ältesten Urkunden des Kanonikatstiftes Sanct Georgen in Unterösterreich von 1112 bis 1244. AÖG 9, 1853, 305–350, 248
  • Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 96 f.
  • Alois Plesser, Zur Geschichte des Waldviertels vor 1627. Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt 12, St. Pölten 1939, 57
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 108
Schellingshof. Stich von G. M. Vischer (1672) - © Digitalisierung: Thomas Kühtreiber
Schellingshof. Stich von G. M. Vischer (1672)
© Digitalisierung: Thomas Kühtreiber
Schellingshof. Ansicht des Kornkastens von SO (2009) - © Patrick Schicht
Schellingshof. Ansicht des Kornkastens von SO (2009)
© Patrick Schicht