Hauptburgenname
Senftenberg II
ID
2670
Objekt
Burgstall
KG
Senftenberg
OG/MG/SG
Senftenberg
VB
Krems-Region
BMN34 rechts
0
BMN34 hoch
0
UTM 33N rechts
541509
UTM 33N hoch
5365960
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
Im Ortsbereich zur Pfk. abbiegen (Wegweiser). Beschränkte Parkmöglichkeit bei der Kirche.
Geschichte
In einer Urk. des Stiftes Göttweig wird um 1120/30 ein „libere conditionis homo Reginhart de Senftinbach“ genannt, der mglw. mit dieser frühen Burganlage in Verbindung gebracht werden kann. Denkbar erscheint auch eine Verortung nach Senftenbach bei St. Martin im Innkreis (OÖ).
Text
T.K.
Lage/Baubeschreibung
Die kürzlich von A. und O. Fries entdeckte und erstmals beschriebene Anlage befindet sich am Ausläufer eines Sporns südl. des Dorfes, der auch die Pfk. Hl. Andreas und die Burgruine (s. Senftenberg I) trägt. Die mehrteilige Abschnittsbefestigung wies nach Fries urspr. 4 Halsgräben auf einer Länge von 250 m auf, deren östlichster dem Einschnitt unmittelbar östl. der Kirche entspricht, durch den auch die alte Landstraße verläuft. Ein weiterer Graben soll sich im Pfarrgarten östl. des Pfarrhofes befunden haben und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg verfüllt. Somit befand sich der Sakralbau, dessen heute got. Erscheinungsbild auch Reste einer rom. Chorquadratkirche enthält, in einer eigenständigen Befestigung, die wohl als äußere Vorburg der ehem. Burg angesprochen werden kann. Die sma. Befestigungen des Kirchhofes mit halbrunden Schalentürmen im O und einem Torturm an der NW-Ecke des Pfarrhofes gehören hingegen zum wehrhaften Ausbau des Kirchenkomplexes im 15./16. Jh. und haben keinen kausalen Zusammenhang mit der frühen Burg-Kirchen-Anlage.
Westl. von Kirche und Pfarrhof schließt ein nach Fries 30 x 12 m großes Plateau an, das durch einen weiteren, in den Fels gehauenen und heute tlw. verfüllten Halsgraben von einem leicht erhöhten Felskopf getrennt ist und somit als innere Vorburg anzusprechen ist. Der Felskopf - wohl das ehem. Kernwerk - weist eine Ausdehnung von 56 x 14 m auf. Das gesamte Areal ist durch die spätere Weingartenbewirtschaftung in Form von Terrassen mit Trockenmauerwerk überprägt, sodass zur ehem. Binnenbebauung keine Aussagen getätigt werden können. Keramikfunde zeigen eine Besiedlung im 11./12. Jh. an, also ist in dieser siedlungsnahen Anlage der Vorgänger zur wohl erst um 1200 errichteten Burg zu sehen.
Text
T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
frühe Burg-Kirchenanlage, frei zugänglich.
Literatur
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 484
- Adalbert Fuchs (Bearb.), Die Traditionsbücher des Stiftes Göttweig. Fontes Rerum Austriacarum II/69, Wien 1931, Nr. 222
- Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 46/2007, 753 f.