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Hauptburgenname Breitenwaida
ID 278
weitere Burgennamen Pankratzberg, Pankraziberg
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Breitenwaida
OG/MG/SG Hollabrunn
VB Hollabrunn
BMN34 rechts 729477
BMN34 hoch 374603
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Vom Ortszentrum von Breitenwaida Güterweg Richtung SW.
Geschichte In der 2. H. d. 12. Jhs. erscheint mit Tiemo und seinen Söhnen Konrad und Gottfried eine Ministerialenfamilie, die sich nach dem Ort nennt ("de Praitenwide"). Noch im 13. Jh. sind "Gotfridus senior (und) Gotfridus iunior de Preitenwaida" als Mitglieder dieser mit den Sonnberg-Raschala versippten Adelsfamilie genannt, die bis in frühhabsburgische Zeit herrenständisch geblieben ist. Die während des 14. Jhs. Genannten v. Breitenwaida sind Angehörige des Ritterstandes. Ab 1348 ist landesfürstlicher Besitz in Breitenwaida nachweisbar, da Reinprecht Turs v. Asparn (Asparn an der Zaya) mit örtlichen Gütern belehnt wird. Das "haus zu Praiten Weidech" ist als Lehen des Ladislaus Posthumus 1455 im Besitz des Wolfgang Missingdorfer. Als Kadolt IV. v. Eckartsau 1377 das Kirchenlehen von Gf. Ulrich v. Pernstein erwirbt, ist der Ort Bestandteil des Sonnberger Herrschaftskomplexes, bei dieser Hft. verbleibt Breitenwaida schließlich bis 1848.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Ca. 6,6 km südsüdwestl. von Hollabrunn bzw. 1 km südwestl. der Ortschaft Breitenwaida liegt am südl. Rand eines breitgelagerten Höhenrückens der weithin sichtbare, künstlich aufgeschüttete Hügel, der sog. "Pankratzberg" (Kote 301), wo sich der Sitz der Hrn. v. Breitenwaida befunden haben könnte. Die Höhe ist auf der ÖK 50/Blatt 22 namentlich verzeichnet. Das inmitten von landwirtschaftlich genutzten, unbewaldeten Flächen situierte, kegelstumpfförmige Erdwerk erhebt sich nach der Beschreibung Schwammenhöfers 2–3,5 m über das Gelände und besitzt eine eingeebnete Plattform von ca. 15 m Durchmesser. Weitere, von Schad´n noch beschriebene Teile der Anlage sind heute nicht mehr feststellbar. Zusätzliche Außensicherungen in Form von Gräben oder Wällen sind nicht mehr sichtbar, waren entweder nie vorhanden oder sind rezent verebnet. Frühe archäologische Untersuchungen erbrachten keine eindeutigen, heute nachvollziehbaren Ergebnisse. Eine Untersuchung in den 60er Jahren durch Gustav Melzer brachte eine neuzeitliche Bestattung nahe der östl. Plateaukante zutage. Die von Schad´n angenommene Funktion als mittelalterlicher Hausberg wird von Schwammenhöfer bezweifelt, in jenem Fall wären die im 12. und 13. Jh. genannten Hrn v. Breitenwaida auf einen ortsnahen, heute abgekommenen Sitz anzusiedeln. Als Indiz für eine Burganlage wäre der ehem. Bestand einer dem Ritterheiligen Pankraz geweihten Kapelle zu werten, die angeblich noch 1772 vorhanden war. Auf der Josephinischen Fassion erscheinen bei Kleedorf die "Rudera der Poncratii-Kirchen" und auch die volkstümliche Überlieferung berichtet von einer ehem., dem Hl. Pankraz geweihten Kirche auf dem Hügel. Die unter Kleedorf kurz erwähnte Siedlung St. Pankraz, die 1411 urk. Erwähnung findet, ist naheliegend mit dieser Örtlichkeit in Beziehung zu setzen.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Verändertes Erdwerk, frei zugänglich
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 209 f.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 77
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 9/1966–70, 93 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 I und VIII, B 468
  • Andreas Kusternig, Max Weltin, Stadtgemeinde Hollabrunn. In: Ernst Bezemek, Willibald Rosner (Hg.), Vergangenheit und Gegenwart. Der Bezirk Hollabrunn und seine Gemeinden. Hollabrunn 1993, 711–756, 727 ff.
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 120
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale III, Viertel unter dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 9
Breitenwaida. Historisches Foto des „Pankrazberges“ von O - © aus: Schad’n: Bildatlas
Breitenwaida. Historisches Foto des „Pankrazberges“ von O
© aus: Schad’n: Bildatlas