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Hauptburgenname Köchling I
ID 279
weitere Burgennamen Breitenschollen, Breitschollen, Schirmbichl
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Schadendorf
OG/MG/SG Wieselburg-Land
VB Scheibbs
BMN34 rechts 655220
BMN34 hoch 333325
UTM 33N rechts 504393.05
UTM 33N hoch 5330898.68
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Vermutet wird hier ein früher Sitz der erst 1359 urk. aufscheinenden Köchlinger, der bereits im 13. Jh. aufgelassen wurde (Schwammenhöfer). Urk. Nachrichten dazu fehlen oder sind erst für den „Niederhof" (Köchling II, s. d.) relevant. Allerdings setzt der 1413 genannte „Niederhof" in Köchling auch einen „Oberhof" voraus, der mglw. mit der hier beschriebenen ehem. Hausberganlage zu identifizieren ist.
Text M.K., G.R.
Lage/Baubeschreibung Rund 5,8 km westl. von Wieselburg liegt unmittelbar vor der Einmündung des Köchlinger Bachs in die Ybbs das kleine, zur KG Schadendorf gehörende Dorf Köchling. Im N der Siedlung, in der Rotte Breitenschollen, unmittelbar nördl. des Hauses Breitenschollen Nr. 3, lag die im Volksmund als „Schirmbichl" bezeichnete Hausberganlage. Die Lagestelle war eine nordwestl. Rückfallkuppe des Mitterbergs, die nordwestl. steil zum Köchlinger Bach abfiel. Gegen das südwestl. Vorgelände war die mehrteilige, etwa N-S-orientierte Anlage durch einen 4 m tiefen Graben gesichert, durch den heute der Güterweg „Breitschollen" führt. Zuletzt war nur noch das 8 m hohe, durch den Wegbau bereits beschädigte Kernwerk erhalten, das eine Plattform von etwa 20 x 12 m besaß. Nördl. war ein ca. 2 m höheres Plateau aufgesetzt, das mglw. eine Bebauung trug. Im W, oberhalb des Köchlinger Bachs, waren Teile einer Wallstufe erhalten. Der südl. Teil der Anlage, der unmittelbar oberhalb des Hauses Nr. 3 lag, wurde seit dem 17. Jh. zur Lößgewinnung abgebaut und war zuletzt nur noch ansatzweise vorhanden, der nördl. Teil, der durch einen Abschnittsgraben isoliert war, wurde 1979 zerstört. Pöchhacker konnte die Anlage, in der mehrere Erdställe bzw. Stollen angelegt waren, 1976 noch planlich dokumentieren. Sie wurde schließlich, wie Anrainer berichten, 1987/89 zur Materialgewinnung für den Straßenbau zur Gänze abgetragen. An Stelle der Anlage erstreckt sich heute ein halbmondförmiges Wiesengelände, das die Umrisse der Erdsubstruktionen erkennen lässt. Der heutige Güterweg benutzt die Sohle des ehem. Grabens, der z. T. in Form der rechter Hand ansteigenden Böschung nachvollziehbar ist. Er führt zum etwa 80 m östl. auf dem zunehmend ansteigenden Gelände liegenden Hof „Breitschollbauer", Breitenschollen Nr. 2, an dessen Stelle der Meierhof des ehem. Sitzes vermutet wird. Am Areal des Sitzes konnte bereits neolithische Keramik aufgelesen werden, die in geringen Mengen vorhandene mittelalterliche Keramik datiert nach Schwammenhöfer in das 11./12. Jh., nach nochmaliger Durchsicht liegen allerdings nur wenige, unspezifische hoch- bis spätmittelalterliche Fragmente vor.
Text G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 379 f.
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 2693
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 III, K 200
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 63 ff.
  • Herbert Pöchhacker, Die Wehr und Schloßanlagen des Bezirkes Scheibbs. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1978/2 ff., 1978/3, 11; 1983/7, 25
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale II. Viertel ober dem Wienerwald. Wien o. J. (1988), Nr. 117
Lageplan (1976) - © Herbert Pöchhacker, A. Wolfram
Lageplan (1976)
© Herbert Pöchhacker, A. Wolfram