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Hauptburgenname Altmanns
ID 30
weitere Burgennamen Simperlberg, Burgberg
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Altmanns
OG/MG/SG Asparn an der Zaya
VB Mistelbach
BMN34 rechts 759396
BMN34 hoch 385564
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Von Altmanns Güterweg, zuletzt Feldweg nach SW, ca. 1,1 km.
Geschichte Ein vor 1146 genannter Reginold von Altmanns(dorf) ist vielleicht hierher zu beziehen (FRA II/4, 192). 1321 erwähnt eine Urkunde den Burgstall in Altmanns. In diesem Jahr verkaufen die Witwe des Ulrich Cesarus und ihre Kinder den halben "Purchstal" an Heinrich und Leutold v. Hagenberg von Seibert v. Patzmannsdorf (Urk. Liecht. Vaduz 1321 II 3). Altmanns ist in Folge Bestandteil der Hft. Asparn.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Der volkstümlich als "Simperlberg" bezeichnete Hausberg liegt ca. 3,6 km nordwestl. von Asparn an der Zaya, bzw. 1,1 km südwestl. der Ortskapelle von Altmanns. Der "Simperlberg" erscheint namentlich auf der ÖK 50/Blatt 24, die Lage geht aus der Form der Höhenschichtlinien einwandfrei hervor. Die von Altmanns über einen Feldweg relativ ebenen Weges erreichbare Höhe bildet gegen S und SW, gegen das Tal der Zaya, eine markante Erhebung und bietet nach dieser Seite auch eine entsprechende Fernsicht. Die Anlage folgt der vorgegebenen Topographie der Höhe in Form eines NO-SW laufenden Geländespornes, an dessen Fuß 2 Nebengerinne der Zaya zusammenfließen. Die Höhenlage über dem Tal der Zaya führte zu einer überhöhten, repräsentativen Lage der ehem. Burganlage. Zentrum des ehem. Sitzes ist das 8–10 m hohe, mächtige Kernwerk, dessen ovales Plateau eine Größe von 40 x 25 m erreicht. Die hochmittelalterlichen Bauphasen überlagern mit einer 2–3 m starken Anschüttung bereits Kulturschichten der Jungsteinzeit (Lengyelkultur) und der frühen Bronzezeit. Periphere Teile sind aus dem anstehenden Fels, aus Jurakalk bzw. Kalksandstein gearbeitet, wesentliche Teile, vor allem das Kernwerk, sind angeschüttet. Das Kernwerk war allseits von einem Ringwall umgeben, der jedoch nur noch partiell, etwa im O und S, als solcher erhalten ist. Die übrigen Teile umschließen nur noch als Wallstufe das Kernwerk. Südwestl. ist der Wall durch eine schwach fallende, breitere Terrasse ersetzt. Neugebauer rekonstruiert innerhalb der nordöstl. vorgelagerten Morphologie ein ehem. Vorwerk, das tlw. von den Wallstufen des Kernwerks umgeben war. Der gesamte nordöstl. Bereich ist jedoch durch einen rezenten Steinbruch stark zerstört, Aussagen über den urspr. Aufbau jenes Teiles sind kaum mehr möglich. Durch die Abarbeitungen entstanden auch 2 tiefe, senkrecht abfallende Einschnitte an der NO-Seite des Kernwerks, die sichtlich auch den ehem. Wallring zerstörten. Auch an der südwestl. Talseite zeigt das Kernwerk eine starke Einkerbung, die nur auf rezente Veränderungen zurückzuführen ist. Mglw. bezeichnet eine im Vorfeld im Verlauf des heutigen Zuganges sichtbare, von rezentem Schutt verfüllte Einsenkung den Bereich eines ehem. Halsgrabens, der das von Neugebauer vermutete Vorwerk sicherte. Neben der volkstümlichen Bezeichnung "Simperlberg" und "Burgberg" erscheinen benachbart auch die Flurnamen "Bei der Burg" und "Unter dem Stein". Schwammenhöfer berichtet auch von Keramikfunden des 11./12. Jhs. im Bereich des "Martales", südl. der Anlage, woraus er eine zur Burg gehörende Hofstelle erschließt. Die Flurbezeichnung "Im Martal" ist auf der ÖK am S-Fuß des Burgberges ausgewiesen. Eine weitere Gefährdung der leider bereits erheblich beeinträchtigten Anlage, selbst durch landwirtschaftliche Nutzung, scheint gegenwärtig nicht mehr gegeben. Die gesamte Anlage ist heute jedoch stark von Baum- und Buschwerk bewachsen, wodurch ein entsprechender Überblick schwer fällt.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Tlw. gut erhaltene, durch Steinbruch stellenweise zerstörte Hausberganlage. Frei zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 51 f.
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 118
  • Johannes-Wolfgang Neugebauer, Wehranlagen, Wallburgen, Herrensitze sowie sonstige Befestigungen und Grabhügel der Urzeit, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit im pol. Bezirk Mistelbach. Veröffentlichungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte XI–XII, Wien 1979, Nr. 3
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 114
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale III, Viertel unter dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 3
Altmanns. Die Hausberganlage von S auf einer Aufnahme von 1933 - © aus: Schad’n: Bildatlas
Altmanns. Die Hausberganlage von S auf einer Aufnahme von 1933
© aus: Schad’n: Bildatlas
Altmanns. Luftbild der heute stark bewaldeten Hausberganlage von NO (2004) - © Gabriele Scharrer-Liška
Altmanns. Luftbild der heute stark bewaldeten Hausberganlage von NO (2004)
© Gabriele Scharrer-Liška