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Hauptburgenname Dobra
ID 305
weitere Burgennamen Obertobragut, Untertobragut, Dobraleiten
Objekt nicht lokalisierter Sitz
KG St. Peter in der Au Dorf
OG/MG/SG St. Peter in der Au
VB Amstetten
BMN34 rechts 0
BMN34 hoch 0
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Die hier ansässigen Schenken v. Dobra dürfen nicht mit den gleichnamigen kuenringischen Gefolgsleuten identifiziert werden. Verbindungen mit den Schenken v. Wolfsberg, Ministerialen der Lengenbacher, oder mit der "Stillergruppe" herzustellen, sind jedoch berechtigt (Weigl). Es gab auch Beziehungen zu den Edelfreien v. Lengenbach bzw. deren Ministerialen. 1236 „beerben“ die Schenken v. Dobra, die bei St. Peter in der Au ihren Stammsitz hatten, die Edelfreien v. Lengenbach. Dietrich der Schenk v. Dobra dürfte unter Hzg. Friedrich II. das Schenkenamt bekleidet haben, zwischen 1242 und 1245 erscheint "Ditricus de Tobra" auch mehrfach in hzgl. Urkunden. Unter Friedrich II. und Ottokar II. besitzen die Schenken v. Dobra offenbar eine hohe Stellung, erst 1276 dürfte sich das Blatt gewendet haben. Die Fam. ist mit zahlreichen Mitgliedern bis knapp nach 1400 nachweisbar, zuletzt aber auch anderwärtig begütert. Weitere Hinweise auf den ehem. Sitz sind nicht vorhanden.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Die Burg wird nach Büttner bei den beiden Höfen "Ober- und Untertobragut", St. Peter in der Au Dorf Nr. 10 und 11 vermutet. St. Peter in der Au Dorf ist eine Streusiedlung und eine gleichnamige KG südl. von St. Peter in der Au. Abweichend von Büttners Angaben verzeichnet die ÖK 50/Blatt 51 rund 6 km südwestl. von St. Peter in der Au auch den Einzelhof "Dobraleiten". Der Hof liegt im Quellgebiet des nordöstl. in die Url entwässernden Dobrabachs, knapp südl. davon liegt der "Dobrawald". Büttner verweist auch auf einen "Schenkenhof". Dieser ist wohl als "Schenkhof" auf der ÖK 50/Blatt 52 2,4 km südwestl. von St. Peter in der Au bzw. 600 m nordwestl. der Dobra-Höfe nahe des Urlbachs verzeichnet. Knapp nördl. dieses Hofes weist die ÖK 50 auch den Flurnamen "Burgholz" aus. 1,6 km südöstl. der Dobra-Höfe bzw. 1 km nordnordöstl. des Einzelhofes „Dobraleiten“ ist auf der Admin.Karte NÖ/Blatt 69 auf einem prägnanten Höhenrücken der Einzelhof „Burgstall“ ausgewiesen, welcher auch für die Verortung der "Horburg" (s. d.) in Anspruch genommen wird. Dieser Sporn besitzt zwar eine topographisch hervorragende Lage, die Höhenkuppe selbst zeigt allerdings keinerlei Hinweise auf ehem. Befestigungen. Der Einzelhof "Burgstall" ist ein moderner Bau und kommt auf Grund seiner Hanglage kaum als Standort einer Burg in Frage. Zur Lokalisierung des abgekommenen Sitzes der Schenken v. Dobra ist somit ein relativ großes Gebiet zu berücksichtigen.
Text T.K., G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 149
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 314 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 80
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 I, II und VIII, B 180, D 170
  • Herwig Weigl, Materialien zur Geschichte des rittermäßigen Adels im südwestlichen Österreich unter der Enns im 13. und 14. Jahrhundert. Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 26, Wien 1991, 25 ff.
  • Wüstungsarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie. URL http://www.univie.ac.at/wuestungsforschung/archiv.htm (Kurt Bors, Stand: 2008), Nr. 292,10