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Hauptburgenname Ebendorf
ID 308
Objekt Schloss
Adresse A-2130 Ebendorf, Ebendorfer Hauptstraße 2
KG Ebendorf
OG/MG/SG Mistelbach
VB Mistelbach
BMN34 rechts 769025
BMN34 hoch 380265
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Um 1140 erscheint urk. "Hertwich de Ebendorf". E. d. 13. Jhs. sind sowohl die Hft. Mistelbach als auch die Liechtensteiner hier begütert. 1404 ist das landesfürstliche Lehen der Hft. Rohrbach unterstellt. 1454 wird der Besitz dem Hans Pellendorfer und gleichzeitig dem Ritter Georg v. Rohrbach verliehen. 1590 sind die Fünfkircher begütert, 1602 Anna Barbara Dulfer, kurz danach Wolf Ernst Fazi. Als weitere Besitzer, die nun in rascher Folge wechseln, erscheinen im frühen 17. Jh. Simon Schröttl, 1630 dessen Tochter, ab 1650 die Frhn. v. Schiefer, 1659 die Sinzendorf, eine Freiin v. Ehr, ab 1683 Johann Thomas Feyrer, ab 1705 Philipp Oswald Martinitsch v. Mayerberg, ab 1805 Anton v. Kriegshuber, ab 1824 Julius Joseph v. Hüttersthal, ab 1830 Joachim v. Schell-Lauschlott, 1849/59 das Barnabitenkolleg Mistelbach, ab 1871 Franz Ritter v. Hopfen und danach Dr. Josef Mitscha Ritter v. Märheim, dessen Familie noch heute Eigentümer ist. Aus der Familie stammt der 1976 verstorbene Univ. Prof. Dr. Herbert Mitscha-Märheim, der sich auf dem Gebiet der Archäologie und der genealogischen Heimatforschung verdient gemacht hat.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Schloss Ebendorf liegt 1,5 km südöstl. von Mistelbach am orographisch rechten Ufer der Zaya. Die Schlossanlage, Ebendorfer Hauptstraße Nr. 2, liegt gemeinsam mit dem ausgedehnten Meierhofbereich unmittelbar an der Ortsdurchfahrt, am westl. Ortsrand von Ebendorf. Der ausgedehnte Komplex, der nur zum geringen Teil vom Wohnschloss gebildet wird, ist auch auf der ÖK 50/Blatt 25 erkennbar. Das im O situierte Schloss bildet eine 2-flügelige, 3-gesch. Anlage. Der straßenseitig orientierte N-Trakt wird an den Ecken von 2 gering vortretenden, polygonalen Fassadentürmen betont. Die heutige, nüchterne Fassadengestaltung mit den dicht gereihten, nur mäßig betonten Fensterachsen wird durch starke Horizontalgliederungen und einen die Traufzone umlaufenden Zahnschnittfries aufgelockert. Der Zugang, eine rundbogige Toranlage, liegt in einem 3-achsigen, giebelgekrönten Mittelrisalit, dem ein aus dem 19. Jh. stammender Eisenbalkon vorgesetzt ist. Ein mglw. um 1600 durch Wolf Fazi errichteter und vielleicht noch im Kern vorhandener Bau wurde nach einem Brand bereits vor 1672 erneuert. Weitere Veränderungen fanden 1724 durch Philipp Oswald Martinitsch v. Mayerberg statt, das heutige Erscheinungsbild basiert jedoch auf den Umbauten des späten 19. Jhs. Der ausgedehnte Meierhofbereich, der sich über mehrere hundert Meter entlang der Straße erstreckt, geht tlw. auf das 17. Jh. zurück, wurde aber im 19. und 20. Jh. wiederholt adaptiert. Dazu gehört auch das gegenüber der Straße liegende, im Kern barocke, ehem. Gärtnerhaus. Der mittelalterliche Sitz ist heute nicht mehr nachweisbar.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Bewohnter Privatbesitz. Nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 128 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 282 f.
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 135 f.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 115
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 135
  • Manfred Jasser et al, Schlösser und Burgen im Weinviertel. Schriftenreihe Das Weinviertel 3 (hg. v. Kulturbund Weinviertel), Mistelbach 1979, 90
  • Herbert Mitscha-Märheim, Eine kleine Geschichte von Ebendorf bei Mistelbach, NÖ. Horn 1971
  • Johannes-Wolfgang Neugebauer, Wehranlagen, Wallburgen, Herrensitze sowie sonstige Befestigungen und Grabhügel der Urzeit, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit im pol. Bezirk Mistelbach. Veröffentlichungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte XI–XII, Wien 1979, Nr. 9