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Hauptburgenname Edelbach
ID 316
weitere Burgennamen Edlbach, Wasserschloss Edelbach
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Außerochsenbach
OG/MG/SG Steinakirchen am Forst
VB Scheibbs
BMN34 rechts 652047
BMN34 hoch 330340
UTM 33N rechts 501273.87
UTM 33N hoch 5327860.73
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt An der Landesstraße von Günzing nach Ferschnitz nach 200 m links Abzweigung nach Edelbach, ca. 1,5 km zur Ortseinfahrt, rechts der Freihof, links im Tal die Insel.
Geschichte 1413 erhält Christoph v. Arberg vom Bf. v. Regensburg u. a. „einen Hof und drei Hofstätten zu Erlbach" als rittermäßiges Lehen. 1455 ist in Edelbach Michael Fürst nachweisbar, 1463 Hans Allinger, 1470 Alexander Heuberger, danach Cadolt Heuberger, Steffan Weingartner, Jacob Gienger und Wolfgang Lerchner. 1524 sitzt hier ein Sylvester Allinger. Reichard Strein verleiht 1569 den Sitz Edelbach an Lorenz Geyer. Der „sicz Edlpach" wird 1582 erwähnt, 1587/93 findet er sich im Verzeichnis der Fluchtorte. 1598 tritt Andreas Gilleis „von Edelbach" auf. Bis 1678 sind die Geyer hier festzustellen. In diesem Jahr veräußert Ernst v. Zinzendorf mehrere Besitzungen, u. a. den adeligen Sitz Edelbach, an die Starhemberg. 1679 wird eine Beschreibung vom „Landgüetl und Edelmans Sitz Edelbach" verfasst. Im 17. Jh. treten hier noch die Hohenstein und Salaberg auf. Besitzer des „Freihofes" ist nach der Fam. Schwarzschachner Josef Stelzer. Edelbach wird neben Innerochsenbach (OG Ferschnitz, s. d.) auch als Sitz der Ochsenbacher vermutet (Schwammenhöfer), die von 1148 bis in das 13. Jh. nachweisbar sind. Die Nennungen des 15. und 16. Jhs. sind wohl auf den „Freihof", heute Edelbach Nr. 1, zu beziehen, der wahrscheinlich der Meierhof des Sitzes gewesen war (Büttner).
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Die als „Wasserschloss Edelbach" bezeichnete Anlage liegt 4,6 km nordnordwestl. von Steinakirchen am Forst in der Rotte Edelbach, KG Innerochsenbach, knapp nördl. des so g. „Freihofes", Edelbach Nr. 1, am linken Ufer des Edelbachs. Das kleine, aber ausgeprägte Werk besteht aus einer künstlichen rechteckigen Insel von etwa 24 x 28 m, die 1–2 m aus dem Wasser ragt und über eine kleine Brücke zu erreichen ist. Das Wasser wird durch einen breiten Damm zu einem ovalen Teich von etwa 60 m Durchmesser aufgestaut. Heute fließt der Bach nördl. halbkreisförmig vorbei, urspr. dürfte er durch den Graben geflossen sein. Südl. ist aus dem ansteigenden Gelände eine breite Stufe herausgearbeitet, auf der eine Kapelle steht. Mglw. lag hier eine kleine Vorburg. Vielleicht war sie auch mit dem nördl. isolierten Wall verbunden. Etwas erhöht steht südl. der barock geprägte "Freihof", Edelbach Nr. 1, in dem der alte Meierhof lokalisiert wird. Pöchhacker äußert die Vermutung, dass der eigentliche Sitz immer in diesem Hof gelegen habe und die Wasserinsel eher als Lustschloss zu deuten sei. Das untermauert er durch ein isoliertes Gefäßbruchstück von der Insel aus dem 18. Jh.
Text P.S., G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Erdwerk, frei zugänglich
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 322 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Araburg und Gresten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/3 (Birken-Reihe), Wien 1975, 144 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 II und VIII, E 51
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 72 ff.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale II. Viertel ober dem Wienerwald. Wien o. J. (1988), Nr. 10/1
  • Alois M. Wolfram, Die Wehr- und Schloßbauten des Bezirkes Scheibbs. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1965/6 ff., 1966/2, 9 f.
Luftbild der Burginsel von S (2006) - © Gabriele Scharrer-Liška
Luftbild der Burginsel von S (2006)
© Gabriele Scharrer-Liška