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Hauptburgenname Altprerau
ID 32
weitere Burgennamen Preraw
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm
Adresse A-2164 Gut Altprerau
KG Altprerau
OG/MG/SG Wildendürnbach
VB Mistelbach
BMN34 rechts 760495
BMN34 hoch 406645
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Das halbe Dorf (Alt-)Prerau, "das da leit auf dem Deutschen" gehört 1378 zur (halben) Hft. Staatz der Maissauer Konrad und seiner Söhne Friedrich und Hans (HHStA, 1378 I 21). 1430 wird der Besitz landesfürstlich und ist 1444 pfandweise, später als Lehen im Besitz des Niklas Truchseß v. Drasenhofen. 1568 ist die Siedlung bereits aufgegeben, 1569 wird deshalb vom öden Dorf berichtet. 1591 ist der Besitz an die Breuner verliehen. 1741 gelangt er an Leopold Gundaker v. Suttner und bleibt bis 1924 mit der Hft. Kirchstetten vereint. 1924 kommt der Besitz an Gustav Löw, 1932 an Julius Meinl. Nach Verwüstungen 1945 ist heute ein landwirtschaftlicher Großbetrieb eingerichtet.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Das Schloss von Altprerau, zumeist als "Gutshof" oder "Herrenhaus" angesprochen, liegt 4,9 km nordnordwestl. von Wildendürnbach in der Laaer Ebene, unweit der Grenze zur Tschechischen Republik. Die Ausdehnung des angeschlossenen Meierhofareals bzw. Wirtschaftsbetriebes ist selbst auf der ÖK 50/Blatt 10 ersichtlich. Das heutige Wohngebäude des ehem. Sitzes bildet eine 2-gesch., 2-flügelige, walmdachgedeckte Anlage. Die äußerst schlichte Fassadendekoration besteht aus Putzquadern an den Gebäudekanten und Putzfaschen an den regelmäßigen Fensterachsen. Nach Dehio stammt das Erdgeschoß noch aus dem 16. Jh., Veränderungen erfolgten im Verlauf des 17. Jhs., doch vermittelt das gegenwärtige Erscheinungsbild nicht jene frühe Entstehungszeit, sondern deutet oberflächlich auf einen bereits späten, villenartigen Bau. Bereits an der Zugangsseite ist der Bau durch eine Gartenanlage abgeschirmt, nördl. erstreckt sich das Areal einer ehem. barocken Gartenanlage. Ein mittelalterlicher Sitz, der sich aber auch durch die Schriftquellen nicht zwingend erschließt, ist heute nicht mehr nachweisbar. Die zugehörige Ortswüstung "Preraw" wird bislang als unlokalisiert geführt. Südl. des Schlosses liegt eine ausgedehnte Meierhofanlage des 19. Jhs., die mit 2-gesch. Trakten einen quadratischen Hof umschließt. Im weiteren Umfeld des Schlosses befinden sich weitere, verstreut liegende Baulichkeiten des Wirtschaftsbetriebes. Unweit vom Schloss endete an einer ehem. Ladestelle die bereits aufgelassene Bahnlinie Laa an der Thaya – Neusiedl/Dürnholz (Novosedly), heute nur noch anhand der Reste des Bahndammes erkennbar.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privat bewohnt und bewirtschaftet.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 124
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 399 f.
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 199 f.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 40 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 I, A 474
  • Manfred Jasser et al, Schlösser und Burgen im Weinviertel. Schriftenreihe Das Weinviertel 3 (hg. v. Kulturbund Weinviertel), Mistelbach 1979, 38, 89
  • Johannes-Wolfgang Neugebauer, Wehranlagen, Wallburgen, Herrensitze sowie sonstige Befestigungen und Grabhügel der Urzeit, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit im pol. Bezirk Mistelbach. Veröffentlichungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte XI–XII, Wien 1979, Nr. 4