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Hauptburgenname Einsiedelei
ID 330
Objekt fraglicher Sitz
Adresse A-3283 St. Anton an der Jeßnitz 1
KG St. Anton an der Jeßnitz
OG/MG/SG St. Anton an der Jeßnitz
VB Scheibbs
BMN34 rechts 666100
BMN34 hoch 313959
UTM 33N rechts 515600.95
UTM 33N hoch 5311733.49
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Nachrichten, die eine ehem. Sitzfunktion erschließen lassen, sind bislang nicht bekannt. Der Name weist auf eine 1729 von Gaming hier errichtete Einsiedelei. Diese soll auf den Fundamenten eines „alten Wachtpostens" erbaut worden sein (Pöchhacker).
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Das von Pöchhacker erwähnte Anwesen, St. Anton an der Jeßnitz Nr. 1, liegt 250 m südsüdöstl. der Pfarrkirche auf einem aus dem rechten Talhang der Jeßnitz vorspringenden Hangsporn. Der das Tal verengende Sporn, der auch die Straße zu einer markanten Kurve zwingt, bildet ein kleines Plateau aus, das durchaus günstige Voraussetzungen für eine kleine befestigte Anlage geboten hätte. Das heute hier stehende kleine Wohnhaus ist ein 1-gesch. Bau mit Satteldach, der äußerlich kein höheres Alter erwarten ließe. Der mittelflurgegliederte Bau lässt nördl. noch Stube und Küche erkennen. In der Stube ist eine Kerbschnittbalkendecke erhalten, die die Jahreszahl „1729" trägt. Vom W des Flurs führt eine Steintreppe in einen unter dem O-Teil des Hauses situierten Keller. Dieser umfasst 2 kleine Räume, die durch einen schrägen Gang untereinander verbunden sind. Die Räume werden durch ein Stichkappen- bzw. Tonnengewölbe geschlossen und durch steil ansteigende Schachtfenster belichtet. In der NO-Ecke verweisen die Eigentümer auf den von Pöchhacker genannten runden Stein, der den Einstieg zu einem „unterirdischen Fluchtgang" verschließen soll. Nach dem Bruchsteinmauerwerk und einigen baulichen Details könnte auf eine spätmittelalterliche Zeitstellung des Kellers geschlossen werden. Das Gefüge des Kellers weicht offensichtlich auch von jenem des Hauses ab, sodass mglw. berechtigt von 2 unterschiedlichen Bauphasen ausgegangen werden kann. Konkrete Hinweise auf eine ehem. Wehranlage, etwa ein ehem. Halsgraben, fehlen jedoch. Im Bereich der Einsiedelei wurde 1737 ein Kalvarienberg errichtet, dessen Stationen den von N bergan führenden Weg begleiten.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privatbesitz, nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 286 f.
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 1903 f.
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 75
  • Alois M. Wolfram, Die Wehr- und Schloßbauten des Bezirkes Scheibbs. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1965/6 ff., 1970/12, 68 ff.