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Hauptburgenname Ennsbach
ID 339
weitere Burgennamen Engelsburg, Neuhaus
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Karlsbach
OG/MG/SG St. Martin-Karlsbach
VB Melk
BMN34 rechts 651895
BMN34 hoch 335789
UTM 33N rechts 501027.59
UTM 33N hoch 5333303.43
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt 1,7 km nordwestl. von Ennsbach zweigt an der nach Neuhaus führenden Straße die Zufahrt zum Hof Ennsbach Nr. 45 ab, von wo über den angrenzenden Wiesenhang die Anlage weglos zu erreichen ist.
Geschichte 1160 ist "Paldewin de Enchesbach" urk. bezeugt, der gut auf diese Örtlichkeit bezogen werden kann. Mglw. wird der Sitz noch im 13. Jh. aufgegeben, ab 1338 sind nur noch Güter bei Ennsbach genannt.
Text M.K, G.R.
Lage/Baubeschreibung In Unkenntnis der existenten Hausberganlage erwähnt Büttner unter den "verschollenen Wehrbauten" des Gemeindegebiets auch eine "Engelsburg". Er griff dabei auf den Bericht Schweickharts aus dem frühen 19. Jh. zurück, der diese verschollene Burg bereits vergeblich suchte und auf angebliche Wallanlagen in der Rotte Habich verwies. Büttner sah im Namen der nahen Rotte Neuhaus (den man als "Neue Burg" deuten könnte) die Berechtigung für Schweickhardts Vermutungen. Erst nach Büttners Ausführungen publizierte Schwammenhöfer die bereits 1988 von Pöchhacker vermessene Hausberganlage, auf die die Nennungen der Ennsbacher relativ plausibel bezogen werden können. Die Anlage liegt 1,3 km südsüdwestl. von St. Martin am Ybbsfeld bzw. 1,3 km nordwestl. von Ennsbach am rechten Ufer des Ennsbachs. Nur 0,4 km südl. liegt die Rotte Habich, 1 km westl. – bereits in der KG St.Martin – die Rotte Neuhaus. Die trotz des dichten Bewuchses eindrucksvolle Anlage liegt am nördl., bereits felsdurchsetzten Ende eines den Talhang des Ennsbachs querenden sanften Hangsporns. Die Lagestelle befindet sich innerhalb einer kleinen Waldparzelle, die an die ebenfalls bewaldete Niederung des Bachs anschließt und sich von den ringsum liegenden beackerten Flächen deutlich abgrenzt. Die Geländesubstruktionen wurden z. T. aus dem anstehenden Fels gearbeitet, z. T. künstlich aufgeschüttet. Die Lage in einem Knie des Ennsbachs gab im N und O ausreichend Schutz. Das große kegelstumpfförmige Kernwerk besitzt ein Plateau von etwa 25 m Durchmesser. Gegenüber den westl. und südl. Grabenanlagen ist es etwa 4–6 m hoch, die nördl. und östl. Böschungen zum Bach sind jedoch deutlich höher. Im SW des Plateaus sind Bodenunebenheiten zu beobachten, die mglw. von einer massiven Bebauung herrühren. Der felsige Untergrund eignete sich wohl für die Anlage eines Steinbruchs, der an der NO-Seite des Kegels deutliche Spuren hinterlassen hat. Gegen das mäßig überhöhende südl. Vorgelände wurde eine z. T. mehrfache Wall-Graben-Kombination angelegt. Besonders stark war der äußere Wall ausgebaut, der offensichtlich zusammen mit dem vorgelegten Graben auch in das westl. Vorfeld lief. Die gegen das westl. Vorgelände gerichteten Anlagen waren weniger stark, sie bestehen aus 2 Gräben und einem dazwischen liegenden niedrigen Wall. Die Anlagen werden von einem von W kommenden, am N-Fuß des Kernwerks vorbeiführenden Feldweg z. T. durchschnitten. Am Schnittpunkt des westl. und des inneren südl. Walls bildet sich eine 3-eckige, bastionsartige Formation aus, die Schwammenhöfer mit dem ehem. Zugang zum Kernwerk in Verbindung bringt. Die Keramikfunde, die bislang aus dem Areal geborgen wurden, werden in das 12. Jh. datiert. 150 m westsüdwestl. der Anlage liegt der Einzelhof Ennsbach Nr. 45, zu dessen Grund sie gehört und der mglw. den Standort des ehem. Meierhofs bezeichnet.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Gut erhaltene Hausberganlage, zugänglich.
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 305 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 27 f.
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 389
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 II, E 186
  • Herbert Pöchhacker, Burgen im Bezirk Melk. Ungedrucktes Manuskript. Scheibbs o. J. (1990)
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale II. Viertel ober dem Wienerwald. Wien o. J. (1988), Nr. 21
Lageplan (1988) - © Herbert Pöchhacker, K. Wolfram
Lageplan (1988)
© Herbert Pöchhacker, K. Wolfram