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Hauptburgenname Enzersdorf
ID 342
weitere Burgennamen Enzersdorf bei Staatz, Kalvarienberg, Heiligenberg, Heiliger Berg, Huttberg, Wasenhügel
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Enzersdorf bei Staatz
OG/MG/SG Staatz
VB Mistelbach
BMN34 rechts 761775
BMN34 hoch 392534
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte 1285 ist "Chadoldus de Entzensdorf" ritterständiger Ortsadel mit möglichen Kontakten zu den Maissauern genannt, weiters 1314 Heinrich von E(n)zentorf und 1320 Heimo von Enzersdorf. 1351 ist ein örtlicher "Hof" im Besitz Ottos v. Gnadendorf. Das Maissauer Urbar nennt um 1380 den Hof von Enzersdorf. 1440 verlieren die Maissauer den Besitz an den Landesfürsten, bereits 1432 ist der Hof durch Albrecht V. an Hans Francz verliehen, dem 1455 Jörg Francz folgt. 1530 und 1551 ist Sebastian Woytich hier begütert. 1590 sind die Frhn. v. Breuner Pfandinhaber, der Sitz gehört zu jener Zeit jedoch Frau Calleßen. Erst 1610 erhalten die Breuner die Belehnung. Auf dem Burgstall, dem "...lange öd gestandenen Waßenhügel...", wird bereits 1743 ein Kalvarienberg errichtet. Doch wird noch 1752 ein Hof, wohl der ehem. Meierhof des Mittelalters, als "Schloß" bezeichnet. In der Folgezeit, bis 1848, war Enzersdorf Bestandteil der Hft. Staatz.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Der Hausberg liegt auf freiem Feld 700 m südsüdöstl. der Burgruine Staatz bzw. 400 m südl. der Straßenkreuzung in Staatz, wo die B 46 aus Mistelbach auf die B 219 aus Poysdorf trifft. Der als Kalvarienberg gestaltete Hügel liegt unmittelbar östl. der B 46 und ist auf der ÖK 50/Blatt 24 durch die Kote 250 und den Namen "Kalvarienberg" deutlich ausgewiesen. Das ehem. Kernwerk des Sitzes hebt sich heute durch dichte Bewaldung vom beackerten Umland hervor. Der Hügel ist noch 10–12 m hoch, der Basisdurchmesser beträgt 60–70 m, das Plateau erreicht einen Durchmesser von etwa 15 m. Eindeutige Spuren von Annäherungshindernissen sind heute nicht mehr erhalten, doch war 1875 angeblich noch der Ringgraben erhalten bzw. erkennbar. Mglw. gehen schwach ausgeprägte Geländeformationen im S der Anlage auf Teile dieses Grabens zurück. Der heute am NW-Fuß des Hügels beginnende und spiralförmig aufwärts führende Zugang zum Plateau wird von 14 Kreuzwegstationen in Form von Nischenbauten mit Pilastergliederung begleitet, auf dem Plateau befindet sich eine Kreuzigungsgruppe. Die Kreuzwegstationen wurden im Jahr 2000 restauriert, wobei um die einzelnen Stationen Erdmaterial abgetragen wurde. Archäologisch relevante Kulturschichten konnten dabei nicht beobachtet werden, was vielleicht daran liegt, dass bereits bei der Errichtung der Stationen in der Barockzeit entsprechende Aushub- und Hinterfüllarbeiten erfolgten. Als Nachfolgebau ist mglw. ein Hof zu verzeichnen, der bereits im 14. und 15. Jh. als Meierhof genannt wird, jedoch erst in nachmittelalterlicher Zeit als "Edelhof" erscheint. Noch 1752 wird dieser als "Schloß" bezeichnet. Nach Neugebauer stand dieser Hof an Stelle des späteren Hauses Enzersdorf Nr. 26.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Rezent veränderte, als Kalvarienberg gestaltete Hausberganlage. Frei zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 365 f.
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 185 f.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1115 f.
  • Johannes-Wolfgang Neugebauer, Wehranlagen, Wallburgen, Herrensitze sowie sonstige Befestigungen und Grabhügel der Urzeit, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit im pol. Bezirk Mistelbach. Veröffentlichungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte XI–XII, Wien 1979, Nr. 12
  • Helga Papp, Niederösterreichische Wasenanlagen. Unsere Heimat 62/4, Wien 1991, 291–330, 304
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 132
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale III, Viertel unter dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 18