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Hauptburgenname Erdpreß
ID 346
weitere Burgennamen Erdbrust, Plattenberg
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Erdpreß
OG/MG/SG Sulz im Weinviertel
VB Gänserndorf
BMN34 rechts 778553
BMN34 hoch 371009
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Am östl. Ortsausgang, bei der Abzweigung des Güterweges nach Loidesthal, bergwärts wenden.
Geschichte Erdpreß ist urspr. Besitz der Gfn. v. Schala (FRA II/69, Nr. 426). Von diesen gelangt örtlicher Besitz über Passau und die Babenberger an Heiligenkreuz. Das Babenbergerurbar verweist mglw. auf den Sohn eines Herwicus Pair und einen Rudgerus, die hier begütert sind. Als "Erdprust" erscheint die Örtlichkeit erst 1208. 1305 erscheint ein Ruger von "Erdprust". Daneben sind 1308/86 auch die Schweinbarther begütert. Vom Wiener Bürgerspital gelangt 1312 der Besitz an Heiligenkreuz.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Das Dorf Erdpreß liegt 3,8 km südöstl. von Obersulz im Tal des Sulzbaches. Die Reste der hausbergartigen Burganlage liegen 300 m ostsüdöstl. der Ortskapelle von Erdpreß, oberhalb des östl. Ortsendes am orographisch linken Talhang des Sulzbaches. Die Lagestelle, ein parellel zum Tal laufender Lößsporn, wird durch einen tiefen Wasserriss vom überhöhenden Vorgelände des "Oberfeldes" getrennt. Die kleine, von der Bevölkerung "Plattenberg" genannte Burganlage war durch natürliche Voraussetzungen gut geschützt. Schwammenhöfer rekonstruiert ein urspr. 25 x 27 m großes, 4-eckiges Kernwerk, das durch Planierungen heute auf 8 x 27 m reduziert ist. Durch die Abgrabung waren Kulturschichten des Endneolithikum sowie die künstliche Erhöhung des Hochmittelalters zu beobachten. Ein ehem., heute sehr verflachter Graben sicherte die Anlage an der westl. Zugangsseite, im S bildete sich aus dem Graben eine Wallstufe aus, die bis östl. zum natürlichen Geländeabbruch führte. Im Bereich des planierten Kernwerks trat hochmittelalterliche Keramik zutage, weiteres Fundmaterial aus dem Bereich der Wallstufe läuft bis in das späte Mittelalter.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Kleiner Rest einer Hausberganlage. Zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 382
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser vom Marchfeld bis Falkenstein. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 13 (Birken-Reihe), Wien 1982, 103
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 132
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale III, Viertel unter dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 115