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Hauptburgenname Frankenstein II
ID 378
weitere Burgennamen Einsiedlermauer
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Grafenmühl
OG/MG/SG St. Anton an der Jeßnitz
VB Scheibbs
BMN34 rechts 663025
BMN34 hoch 313305
UTM 33N rechts 512539.22
UTM 33N hoch 5311026.79
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Die Anlage ist durch keinerlei Wege erschlossen, sie ist lediglich für den geübten Kletterer über den östl. der 1. Kurve des Güterwegs liegenden bewaldeten, geröllübersäten Steilhang zu erreichen.
Geschichte Die Befestigung ist wohl in enger historischer Beziehung zur Burg Frankenstein zu sehen. Urk. Hinweise auf 2 räumlich getrennte Sitze sind nach gegenwärtigem Wissensstand allerdings nicht bekannt. Mglw. befand sich hier ein Vorwerk zur höher situierten Burg (Pöchhacker), es könnte jedoch auch ein Vorgängerbau gewesen sein (Schwammenhöfer), der noch im 13. Jh. nach dem Ausbau der oberen Burg verlassen wurde. Der Name „Einsiedlermauer" rührt von der Annahme her, die Höhle sei nach Aufhebung des Klosters Gaming 1782 von einem Mönch bewohnt worden.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Die „Einsiedlermauer", die als Standort einer kleinen Wehranlage herangezogen wurde, liegt rund 3,1 km westsüdwestl. von St. Anton an der Jeßnitz bzw. 200 m nördl. der Burg Frankenstein (s. Frankenstein I) auf einer tiefer situierten, nördl. Abtreppung des Bergsporns. Dabei handelt es sich um eine turmförmige, etwa 10 m hohe Felsformation, die jedoch mehrfach gegliedert ist, insbesonders durch einen quer zur S-N-orientierten Hauptachse laufenden Einschnitt. Westl. und östl. fällt das Gelände des Sporns steil und nahezu unersteigbar ab. Nach Schwammenhöfer weist der Fels mehrere künstliche Plateaus bzw. Stufen auf. An der O-Seite öffnet sich oberhalb des Steilabfalls der Eingang zu einer kleinen, etwa 2,50 x 4 m großen Höhle, oberhalb welcher ein 3 x 6 m großes Plateau liegt, worauf Schwammenhöfer einen ehem. Turm vermutet. Vor der Höhle sind weitere, aufgrund des steil abstürzenden Geländes kaum mehr betretbare Abstufungen vorhanden. Eine weitere Höhle, deren Eingang heute bereits verstürzt ist, liegt an der W-Seite. In der natürlichen Einsattelung südl. des Felsens ist eine kleine Wall-Graben-Anlage angelegt, die den Fels in Form einer Abschnittsanlage sicherte. Mauerreste sind an keiner Stelle zu beobachten. Unterhalb des Felsens finden sich am nördl. Auslauf des Bergsporns 2 Terrassen, die als Standort weiterer Bebauungen bzw. als Wirtschaftsflächen gesehen werden. Aus dem Bereich der Einsiedlermauer liegt nach Pöchhacker Keramik des 11./12. Jhs. vor. Kleinfunde aus Metall und Keramik aus der ehem. Sammlung Kreitner legen hingegen eine zeitliche Einordnung in das 12./13. Jh. nahe.
Text G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Nachvollziehbare Befestigung, erschwert zugänglich.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 139
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 284 f.
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 82 ff.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale II. Viertel ober dem Wienerwald. Wien o. J. (1988), Nr. 33/2
Lageplan (1980) - © Herbert Pöchhacker
Lageplan (1980)
© Herbert Pöchhacker