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Hauptburgenname Karnabrunn I
ID 397
weitere Burgennamen Stainmeißlberg, Alte Burg, Kirchberg
Objekt fraglicher Sitz
KG Karnabrunn
OG/MG/SG Großrußbach
VB Korneuburg
BMN34 rechts 752136
BMN34 hoch 369468
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Von der nach Lachsfeld führenden Straße zweigt die beschilderte Zufahrt zur Wallfahrtskirche ab.
Geschichte Seit der 2. H. d. 12. Jhs. ist in Karnabrunn eine bedeutende Ministerialenfamilie nachgewiesen, die auch im Ort über ritterliche Gefolgsleute verfügte. Ob das in den "Gesta archiepiscoporum Salisburgensium" (MGH SS 11, Nr. 94) genannte "castrum Charnarebrunne" hierher zu lokalisieren ist, bleibt dahingestellt. Als die Dachsenpeckh die Herrschaft im 14. Jh. übernehmen, soll diese Burg bereits aufgelassen und ein Nachfolgebau an Stelle des Schlosses erbaut worden sein.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Nach Büttner/Madritsch ist die "Alte Burg" von Karnabrunn auf dem sog. "Stainmeißlberg" zu rekonstruieren. Dieser liegt 600 m nordwestl. vom Schloss Karnabrunn und wird heute von der Pfarr- und Wallfahrtskirche Allerheiligste Dreifaltigkeit bebaut. Auf der ÖK 50/Blatt 41 ist die Höhe als "Kirchberg" ausgewiesen und mit der Kote 358 versehen. Das relativ große, in N-S-Richtung orientierte Plateau wäre auf Grund seiner Höhenlage wohl ideal als Standort einer (frühen) Burganlage, doch sind die topographischen Hinweise dafür wenig aussagekräftig. Stichhaltige Beweise könnten nur durch archäologische Untersuchungen erbracht werden. In der südl. Hälfte liegt die genannte, 1684/86 errichtete Pfarr- und Wallfahrtskirche, die nördl. Hälfte fällt schwach gegen N ab. Das Plateau zeigt ringsum deutliche Böschungen, im SW liegt eine breite Hangterrasse mit einem eingebauten, gemauerten, aber neuzeitlichen Keller. Weitere, nur noch schwach ausgeprägte Geländeformationen sind nicht einordenbar, wobei auch mit stärkeren Veränderungen im Zuge des Kirchenbaues zu rechnen ist. Vom westl. Ortsgebiet, von der Zufahrt zum Friedhof, führt ein gepflasterter Weg auf die Höhe, der naheliegend ebenfalls der Zeit des Kirchenbaues zuzurechnen ist. Die Kategorisierung "fraglicher Sitz" erscheint angebracht.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Bedingt erkennbare, mglw. stark veränderte Burgstelle. Gelände frei zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 167
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 70 ff.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 488 f.
  • Maximilian Weltin (unter Mitarbeit von Dagmar Weltin, Günter Marian, Christina Mochty-Weltin), Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs. Die Urkunden des Niederösterreichischen Landesarchivs 1109–1314. Niederösterreichisches Urkundenbuch Vorausband. St. Pölten 2004, 412
  • Heinrich Uhlirz, Orte des Gerichtsbezirkes Korneuburg. In: Karl Keck (Red.), Heimatbuch des politischen Bezirkes Korneuburg (Gerichtsbezirk Korneuburg und Stockerau) 1 (hg. v. Bezirksschulrat Korneuburg), Korneuburg 1957, 219–376, 257 ff.