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Hauptburgenname Raming
ID 406
weitere Burgennamen Kleinraming, Mühlberg, Aitenberg
Objekt nicht lokalisierter Sitz
KG Kirnberg
OG/MG/SG St. Peter in der Au
VB Amstetten
BMN34 rechts 0
BMN34 hoch 0
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Hier vermutet man der Sitz der "vollfreien" Raminger (Büttner). Aus dieser edelfreien Fam. geht eine Seitenlinie hervor, die sich frühzeitig in der Riedmark (Oberösterreich) ansiedelt und "von Aist" nennt (Mayböck). Prominentestes Mitglied ist der in den 30er-Jahren des 12. Jhs. erstmals als Zeuge fungierende und als Minnesänger bekannte Dietmar v. Aist. Mitglieder dieses Zweiges begegnen zahlreich in den Urkunden und gründen auch mehrere Burgen, die Raminger selbst hingegen sind nur über einen kurzen Zeitraum hinweg nachweisbar. Um 1120/30 erscheint "Dietmarus de Rubinich" mehrfach in den Urkunden, u. a. in Traditionen des Klosters Garsten, später verschwindet die Fam. aus den Quellen, nur 1170 ist noch Trutmann v. Raming nachweisbar (Büttner). Nach dem Aussterben der Raminger im 13. Jh. gelangt die steirische Ministerialenfam. der Volkersdorfer in den Besitz von Raming.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Den Sitz der Raminger handelt Büttner unter der OG St. Peter in der Au ab, die Titulatur "Kleinraming" führt jedoch zu einigen Widersprüchlichkeiten. Der Ramingbach bildet hier die Grenze zwischen Nieder- und Oberösterreich, das Dorf Kleinraming liegt unmittelbar am linken Ufer des Baches, gehört somit zur KG Kleinraming der OG St. Ulrich bei Steyr, VB Steyr-Land. Eine Rotte Kleinraming liegt auf dem Gebiet der KG Kirnberg, OG St Peter in der Au. Eine Rotte Raming mit dem Einzelhof „Raming“ liegt hingegen unmittelbar gegenüber von Kleinraming in der KG Penz der OG Behamberg. Der von Büttner herangezogene Bericht von Schoiber verweist auf das Haus "Mühlberg", das oberhalb bzw. gegenüber von Kleinraming am rechten Talhang des Ramingbaches liegt und wo nach der Sage und der Volksmeinung eine Burg gestanden habe. Bei Umbauarbeiten um 1800 kamen hier angeblich bemerkenswerte bauliche Befunde und Kleinfunde zum Vorschein. Sowohl der Raming-Hof als auch der Mühlberg-Hof liegen in topographisch erhöhter Lage beiderseits eines in den Ramingbach mündenden Grabeneinschnitts, welcher für die Anlage einer Burg geeignet wäre. Der Verwirrung nicht genug, berichtet Büttner vom Haus "Aitenberg", welches unmittelbar südöstl., oberhalb des Mühlberg-Hofes liegt, und wo er aufgrund der Lage von einer einstigen Befestigung ausgeht. Dieser ist unterhalb der markant in das Ramingbachtal vorspringenden Rückfallkuppe „Steinleitenberg“ (Kote 658) situiert. Am äußersten Ende dieses Sporns befinden sich graben-/wallartige Geländespuren, welche jüngst durch Terrainplanierungen stark verunklart wurden. Dementsprechend präsentiert sich die Situation heute (2006) als Felskopf, dessen Überhöhung gegenüber dem Hinterland in erster Linie ein Produkt rezenter Baggerarbeiten darstellt. Inwieweit die im Wald erhaltenen grabenartigen Strukturen mit einem ehem. Sitz in Verbindung zu bringen ist, lässt sich daher nicht mit Sicherheit beantworten. Die verwaltungsmäßige Zuordnung (KG Kirnberg) folgt der Beschreibung Büttners.
Text T.K., G.R.
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 313 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 82 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 V, R 61
  • Leopold Mayböck, Ein Beitrag zur Besiedlungsgeschichte des Unteren Mühlviertels. In: Alfred Höllhuber, Adlerhorst und Teufelskanzel. Die Burg Araberg. Reichenstein 2006, 1–20, 3 ff.