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Hauptburgenname Opponitz
ID 432
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm, stark umgebaut
Adresse A-3342 Strubb 3
KG Opponitz
OG/MG/SG Opponitz
VB Amstetten
BMN34 rechts 561922
BMN34 hoch 304559
UTM 33N rechts 487197.78
UTM 33N hoch 5301857.3
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Die Burgen Opponitz und Gleiß wurden angeblich durch Leutold v. Kuenring seiner Tochter Agnes vererbt. Diese heiratete Andreas v. Liechtenstein, verzichtete aber 1345 zugunsten ihrer Brüder Hans und Leutold. 1532 erscheint hier Hedwig v. Pernegg, eine Adelige aus dem Geschlecht der Zelkinger. Im späten 16. Jh. wird Daniel Strasser, Inhaber der Hft. Gleiß, in Opponitz bestattet, was auf entsprechenden Besitz deutet. Der Hof "Hauslehen" erscheint 1324 unter der Bezeichnung "in domo".
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Die Burg von Opponitz lag nach Büttner, der sich hier der Volksmeinung anschließt, an Stelle des Hofes "Opponitz". Er spricht von der "auffälligen Bauart" des Hofes, ebenso soll der Name der Rotte "Hauslehen", wo der Hof liegt, auf die ehem. Existenz einer Burg weisen. Der Hof liegt rund 1 km südsüdöstl. der Pfarrkirche von Opponitz in der Streusiedlung Strubb und trägt die Nummer Strubb 3. Abweichend davon nennt das HONB noch die Nummer Hauslehen 8. Der Einzelhof steht außerhalb der Siedlung auf einer erhöhten Geländeterrasse am linken Ufer des Opponitzbachs, am NO-Fuß des Buchbergs (Kote 697). Am gegenüberliegenden Ufer des Bachs verzeichnet die ÖK 50/Blatt 70 eine kleine Kapelle mit der Kote 457. Die Admin.Karte NÖ/Blatt 83 verzeichnet ca. 500 m südl. des Opponitz-Hofes an der rechten Grabenseite den Flurnamen „Burgschacher“. Neben der tatsächlich "auffälligen Bauart" des Hofes spricht auch die prominente, von der Siedlung deutlich abgesetzte Lage für eine einstige höherrangige Nutzung des Hofes. Typologisch ist er als "T-Hof" einzuordnen, er besteht aus dem östl. Wohntrakt, dem westl. angeschlossenen Wirtschaftstrakt und weiteren, lose stehenden Nebengebäuden im N und S. Der 2-gesch., ein mächtiges Satteldach mit Speichergeschoß tragende Wohntrakt zeigt sich äußerlich als Bau der Zeit um 1800. Die aus dieser Zeit stammende Fassadengliederung mit weiß aufgesetzten Putzfaschen ist erneuert. Im Kern datiert der Bau hingegen zumindest in das 17. Jh. Der traufseitig erschlossene Mittelflur mit rückwärtiger Treppenanlage ins Obergeschoß besitzt ein Stichkappengewölbe, das einen charakteristischen Stuckdekor jener Zeit präsentiert. Südl. des Flurs liegen Stube und Küche – während letztere mit einem Tonnengewölbe versehen ist, besitzt die Stube eine Holzbalkendecke, deren Unterzug neben einem einfachen Kerbschnittdekor die Jahreszahl "1807" zeigt und einen durchgreifenden Umbau in jener Zeit indiziert. Knapp nördl. liegt ein kleines, im Dehio als "Mühle" angesprochenes Nebengebäude. Der turmartige, 2-gesch., mit einem steilen Satteldach versehene Bau ist im Erdgeschoß kreuzgratgewölbt, im Obergeschoß mit einer hölzernen Decke versehen. Ein integrierter Treppenlauf führt an der S-Seite ins Obergeschoß, das mit einer eisenbeschlagenen Tür zu verschließen ist. Mit Ausnahme der S-Seite wird der Raum an jeder Seite durch 3 kleine, querrechteckige Fensterchen belichtet, die noch ihre originalen hölzernen Läden besitzen. Ähnliche Öffnungen waren urspr. auch im Erdgeschoß vorhanden. Außen trug der Bau einen gemalten, aus Eckquadern, Fensterrahmungen und Bänderungen bestehenden, z. T. diamantierten Renaissancedekor, von dem heute nur noch geringe Reste erhalten sind. Die im Obergeschoß aufgestellte Mühlenausstattung wurde vom Eigentümer hier sekundär aufgestellt, eine Mühlenfunktion ist auszuschließen. Aufgrund der charakteristischen Ausprägung ist der Bau wohl als kleiner Speicher zu deuten.
Text G.R., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Nicht öffentlich zugänglicher Privatbesitz.
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 199 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 121 f.
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 1615
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 V, O 92
Ansicht des Hofes von NO (2006) - © Gerhard Reichhalter
Ansicht des Hofes von NO (2006)
© Gerhard Reichhalter
Speicher von N (2006) - © Gerhard Reichhalter
Speicher von N (2006)
© Gerhard Reichhalter