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Hauptburgenname Gaisruck
ID 481
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Pettendorf
OG/MG/SG Hausleiten
VB Korneuburg
BMN34 rechts 729817
BMN34 hoch 362392
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Passauer Lehensleute nennen sich nach Gaisruck und nach dem benachbarten Pettendorf. Außer der Nennung eines "Rudolfus de Geizrukke" von 1220 sind keine urk. Nachrichten auf diesen Ort zu beziehen. Historische Beziehungen zu Pettendorf sind tlw. durch die übereinstimmende Besitzgeschichte anzunehmen.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Das Erdwerk liegt auf einer von S weithin sichtbaren, bastionsartigen Geländestufe des Wagram, unmittelbar oberhalb des Dorfes Gaisruck. Die Anlage gehört verwaltungsmäßig zur KG Pettendorf, wird in der Literatur jedoch allgemein unter Gaisruck angeführt. Das Erdwerk wird, belegt durch entsprechendes Fundmaterial, als Grabhügel der Hallstattzeit gesehen. Während ihm einige Forscher die zumindest sekundäre Hausbergfunktion absprechen, lassen andere die Vermutung zu, die Anlage wäre später zum Standort eines hochmittelalterlichen Sitzes umfunktioniert worden. Südl. und westl. benutzt eine Wegführung eine Terrassenstufe, zu der der Hügel besonders hoch und steil abbricht, eine Folge offensichtlicher jüngerer Veränderungen. Nördl. und östl. fällt er steil, doch weniger hoch zu einer Ackerfläche ab. Eventluell hier vorhandene Außensicherungen könnten durch landwirtschaftliche Nutzung verschwunden sein. Die heute vollkommen ebene, ehem. runde Plattform wird durch eine Holztreppe von N erschlossen. Die ebene Plattform und die ideale, ortsbeherrschende Höhenlage mit einer 360°-Rundsicht lassen eine temporäre Nutzung für eine hausbergartige Anlage möglich erscheinen.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Gut erhaltene hausbergartige Anlage. Frei zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 191
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 14
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 873
  • Karl Keck, Orte des Gerichtsbezirkes Stockerau. In: Karl Keck (Red.): Heimatbuch des politischen Bezirkes Korneuburg (Gerichtsbezirke Korneuburg und Stockerau) 1 (hg. v. Bezirksschulrat Korneuburg), Korneuburg 1957, 377–532, 383 ff.
  • Ernst Lauermann, Die Hallstattkultur im Weinviertel Niederösterreichs (800/750–450/400 v. Chr.). Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich N. F. 62, Wien 1996, 101–127, 106
  • Karl Lechner, Die geschichtliche Landschaft zwischen Donau und Wagram. Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich N. F. 27, Wien 1938, 30–70, 42
  • Maximilian Weltin (unter Mitarbeit von Dagmar Weltin, Günter Marian, Christina Mochty-Weltin), Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs. Die Urkunden des Niederösterreichischen Landesarchivs 1109–1314. Niederösterreichisches Urkundenbuch Vorausband. St. Pölten 2004, 149, 270
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 136
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale III, Viertel unter dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 24