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Hauptburgenname Gänserndorf II
ID 485
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm
Adresse A-2230 Gänserndorf, Rathausplatz 1
KG Gänserndorf
OG/MG/SG Gänserndorf
VB Gänserndorf
BMN34 rechts 778540
BMN34 hoch 355884
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Als Basis des späteren Schlosses vermutet Büttner einen ehem. "Edelhof", mglw. jenen der Hft. Sachsengang. 1295 gelangt örtliches freies Eigen des Leutwin v. Werd an Liupold v. Sachsengang (NÖUB Vorausband, 250 f.). Im 15. Jh. sind die Liechtensteiner und Fronauer mit Besitz in Gänserndorf nachweisbar. Ab 1508 erscheint Dr. Johannes Schnaidpeckh, der seinen örtlichen Besitz mit der Hft. Schönkirchen vereinigt. Spätere Familienangehörige nennen sich Frhn. v. Schönkirchen. 1694 erwirbt Frh. v. Wallhorn das Schloss und verkauft es 1700 den Gfn. Palffy, diese um 1860 an Johann Tschirff. 1924 gelangt das Schloss an die SG Gänserndorf, die noch heute Eigentümer des Schlosses ist. Büttner erwähnt darüber hinaus "weitere Freihöfe", doch nennt er dazu keine entsprechenden Daten. Wie der 1592 von Helena Kalsen an Balthasar Kalsen verkaufte "Freihof" hier einzuordnen ist, geht aus dem Text nicht hervor.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Das Schloss, Rathausplatz Nr. 1, liegt im Zentrum der Stadt, etwa 300 m südwestl. der Pfarrkirche, unmittelbar im W des im Zuge der Hauptstraße liegenden Rathausplatzes. Der heutige, relativ blockhafte, 3-gesch. Bau geht nach Dehio im Kern in das 16. Jh. zurück. Das gegenwärtige Erscheinungsbild geht auf mehrfache Veränderungen und Erneuerungen, u. a. nach Bränden 1840 und 1945, zurück. Der Bau ist nach der Übernahme durch die SG Gänserndorf 1924 seit 1926 als Rathaus in Verwendung, dementsprechend adaptiert sind die Räumlichkeiten im Inneren des Baues. Die Fassaden sind sehr sparsam mit einer Geschoßtrennung und einer geputzten Ortbänderung dekoriert, über einem stark betonten Traufgesims liegen die 3 parallel angelegten Halbwalmdächer des ausgebauten Dachgeschoßes, dessen Giebelwände wesentlich zur Akzentuierung der Schauseite beitragen. Die Rückseite ist durch einen 5-gesch. Turmausbau betont. Die stichkappengewölbte Einfahrtshalle wird durch eine zentral angelegte, rundbogige Toranlage erschlossen, in dieser ist der aus Rotmarmor hergestellte Wappenstein des Johannes Schnaidpeckh, bezeichnet "1508", angebracht. Die letzte Erneuerung nach dem Brand von 1945 erfolgte nach dem Vorbild des Vischer-Stiches von 1672. Inwieweit der Bau mittelalterliche Bauteile eines der postulierten "Edelhöfe" integriert, ist nicht bekannt.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Restaurierter, als Rathaus genutzter Bau und in diesem Rahmen zugänglich.
Literatur
  • Walther Brauneis, Die Schlösser im Marchfeld. St. Pölten–Wien 1981, 27 f.
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 118 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser vom Marchfeld bis Falkenstein. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 13 (Birken-Reihe), Wien 1982, 46 f.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 123
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 236
  • Manfred Jasser et al, Schlösser und Burgen im Weinviertel. Schriftenreihe Das Weinviertel 3 (hg. v. Kulturbund Weinviertel), Mistelbach 1979, 92
  • Maximilian Weltin (unter Mitarbeit von Dagmar Weltin, Günter Marian, Christina Mochty-Weltin), Urkunde und Geschichte. Niederösterreichs Landesgeschichte im Spiegel der Urkunden seines Landesarchivs. Die Urkunden des Niederösterreichischen Landesarchivs 1109–1314. Niederösterreichisches Urkundenbuch Vorausband. St. Pölten 2004, 250 f.
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.U.M.B., Nr. 20
Gänserndorf II. Ansicht des Nachfolgebaues der mittelalterlichen Burg von Vischer 1672. - © Georg Matthäus Vischer
Gänserndorf II. Ansicht des Nachfolgebaues der mittelalterlichen Burg von Vischer 1672.
© Georg Matthäus Vischer