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Hauptburgenname Gösing
ID 513
Objekt nicht lokalisierter Sitz
KG Gösing
OG/MG/SG Fels am Wagram
VB Tulln
BMN34 rechts 711676
BMN34 hoch 370305
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Die Siedlung "Goznicha" erscheint um 1149/50 in Göttweiger Urkunden. Das Kloster ist wohl bereits frühzeitig hier begütert. Bereits 1130 schenkt ein "Chunradus de gozniche" dem Kloster eine Mühle in Gösing. Nach Vergrößerung des örtlichen Besitzes wird 1302 erstmals das Göttweiger Amt Gösing genannt. 1477 wird eine neu errichtete Kapelle genannt, die jedoch einen älteren, zwischen 1439 und 1462 nachweisbaren Bau ersetzt.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Gösing liegt etwa 3,4 km nördl. von Fels am Wagram. Ca. 150 m nördl. der Pfarrkirche erschließt die "Burggasse" ein im NO der Siedlung liegendes Viertel mit vorwiegend dörflicher Bebauung. Nach Schad´n wird der oberste Bereich des weiter nordöstl. aufsteigenden Hanges volkstümlich "Auf der Burg", nach älteren Berichten "Die Burg" genannt. Eine als Rest einer hausbergartigen Anlage zu sehende Erhebung (Schad´n nennt als Lokalisierung das Grundstück Nr. 41) ist jedoch wahrscheinlich natürlichen Ursprungs. Die Bezeichnung rührt seiner Meinung nach von einem befestigten Hof des Klosters Göttweig her, doch wäre durch die auf 1130 datierte Nennung des Konrad von Gösing auch ein entsprechender Sitz in Erwägung zu ziehen. Die "Burggasse" ist mglw. nur bedingt zur Lokalisierung geeignet, u. U. wäre auch der Bereich der Pfarrkirche Hl. Johannes d. T. in die Überlegungen mit einzubeziehen. Diese liegt nur 150 m südl. der "Burggasse" auf einer gegenüber der Siedlung erhöhten Terrasse. Nach Dehio ist der Bau in das Frühbarock, urk. in das Jahr 1671, zu stellen. Archäologische Untersuchungen im Jahr 2001 erbrachten den Hinweis auf eine ehem. größere Kirche der Spätgotik, die mit dem E. d. 15. Jhs. belegten Karmeliterkloster in Zusammenhang zu bringen ist. In den barocken Bau wurden allerdings nur Teile des Chors integriert, alles andere abgerissen. Im Oktober 2000 freiliegendes Mauerwerk in den Basiszonen ließ zwar zeitspezifisches Mischmauerwerk erkennen, doch ist partiell eine bemerkenswert starke Verwendung offenkundig spolierter, exakt bearbeiteter Quader zu beobachten, die bei dichterer Verlegung beinahe den Eindruck hochmittelalterlicher Mauerkompartimente erwecken. Ein hochmittelalterlicher Erstbau konnte durch die archäologischen Untersuchungen auf Grund der denkmalpflegerischen Vorgaben nicht ergraben werden. Im Ort sind darüber hinaus mehrere Erdställe vorhanden bzw. bekannt.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 112 f.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 295
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 40/2001, 14, 497 ff.
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 139
  • Susanne Wagner, 50 Jahre Marktgemeinde Fels am Wagram, 1927–1977. Hg. Marktgemeinde Fels am Wagram. Fels am Wagram o. J. (1977), 29 ff.