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Hauptburgenname Hagendorf
ID 517
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Hagendorf
OG/MG/SG Fallbach
VB Mistelbach
BMN34 rechts 757680
BMN34 hoch 392415
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Der Ort dürfte um 1150 von den Hrn. v. Machland an das Bistum Passau gelangt sein. 1256 erscheint ein Otto von Hagendorf, im selben Jahr wird auch eine Ida von Hagendorf genannt. 1291 wird die "Feste" Hagendorf in einer Urkunde Ottos v. Rauheneck genannt. Zu jener Zeit gehört sie Bernhard Doß. 1360 gibt Thomas der Gneuss von Hagendorf das halbe Haus Hzg. Rudolf IV. zurück, der damit die Hagenberger belehnt. Im 15. Jh. ist die halbe Burg vermutlich Maissauer Lehen, die 2. Hälfte ein Lehen des Landesfürsten. 1413 nennt ein Bestätigungsbrief Hzg. Albrechts auch eine Kapelle in Hagendorf. Die Doß sind 1469 bis ca. 1480 hier begütert, für die Zeit vorher seien nach Neugebauer keine Lehensbesitzer bekannt. Nach 1480 wechseln die Besitzer sehr rasch. 1534 gelangt die Hft. an Kaspar Neuhauser, 1571 an Johann Georg Kufsteiner. 1590 ist Franz v. Gera begütert, der 1684 von den Keller v. Löwenberg abgelöst wird. Danach ist der Besitz ein Teil der Hft. Loosdorf.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Die "Feste Hagendorf" ist heute als abgekommen zu sehen. Nach den Angaben Neugebauers ist der ehem. Sitz jedoch im Bereich der Häuser bzw. der zugehörigen Grundstücke Hagendorf Nr. 54, 55 und 56 zu rekonstruieren, infolge der Niederungslage wohl als Wasserburg. Genannte Häuser liegen im nördl. Teil des Dorfes und sind Teil der westl. den Ortsanger mit dem Loosdorfer Bach begrenzenden Häuserzeile. Die Stelle des Sitzes soll eine Scheune auf Parzelle 125 bezeichnen. Ortskundige Anrainer verweisen noch heute auf diese Stelle, anlässlich der Begehung konnte der Bestand der "Scheune" noch festgestellt werden. Der in Verfall befindliche Holzbau gehört zum Grundstück des Hauses Nr. 55, die ehem. Grabenanlagen sollen sich im Bereich der Grundstücke Nr. 54 und 56 befunden haben. Neugebauer beschreibt noch ein ca. 50 x 50 m großes, durch Böschungen beschriebenes "Geviert" als Areal des ehem. Sitzes. Ortskundige beschreiben die "Scheune" als ehem. Preßhaus, unmittelbar benachbart soll sich eine Quelle befinden bzw. befunden haben. Ältere Ortsbewohner erzählen über die Burg, von der noch im Schulunterricht berichtet wurde. Angeblich sollen E. d. 19. Jhs. noch Reste sichtbar gewesen sein. In der Mitte des Ortsangers, knapp südöstl. der Burg, steht heute die kleine Ortskapelle Hl. Wolfgang. Diese wird auf die 1413 genannte Kapelle zurückgeführt, die nach der sagenhaften Überlieferung aus dem Material der verödeten Burg errichtet worden sei.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Sitz abgekommen, Gelände in Privatbesitz.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 107
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 161
  • Johannes-Wolfgang Neugebauer, Wehranlagen, Wallburgen, Herrensitze sowie sonstige Befestigungen und Grabhügel der Urzeit, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit im pol. Bezirk Mistelbach. Veröffentlichungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte XI–XII, Wien 1979, Nr. 22