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Hauptburgenname Vogelsangmühle
ID 557
weitere Burgennamen Oberer Hof, Froschmühle
Objekt Ansitz|Turmhof|Dorfturm, stark umgebaut
Adresse A-2170 Poysdorf, Laaer Straße 100
KG Poysdorf
OG/MG/SG Poysdorf
VB Mistelbach
BMN34 rechts 771031
BMN34 hoch 392055
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Urk. ist der Freihof seit 1437 nachweisbar. Als Besitzer erscheinen die Liechtensteiner bzw. die Fünfkircher. Durch die landesfürstliche Vogtei des Tullner Klosters, das zur Hälfte hier begütert ist, gibt es sowohl landesfürstliche Freibriefe, als auch solche der Liechtensteiner und Fünfkircher über deren Dienstleute. So 1596 für die Fam. Frosch. Ca. 1630–1711 ist der Hof im Besitz der Fam. v. Mangen, 1767 der Trautson und 1813 von Ferdinand Poitner. Noch 1813 folgt Franz Vogelsang, dessen Familie bis in jüngere Zeit Eigentümer war. Heute ist der Hof im Eigentum der Fam. Gloss.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Der ehem. Freihof, Laaer Straße Nr. 100, nach den Besitzern der jüngsten Vergangenheit als "Vogelsangmühle" bezeichnet, liegt 950 m westsüdwestl. der Poysdorfer Pfarrkirche, nahe des westl. Ortsausganges von Poysdorf, im Verlauf der nach Laa an der Thaya führenden Straße. Der Hof ist in Niederungslage am orographisch rechten Ufer des Poybaches angelegt. Der bereits durch seine äußere Gestalt seine ehem. Funktion dokumentierende Bau ist eine 2-gesch. 3-Flügelanlage, die einen gegen N geöffneten Hof umschließt. Durch Niveauerhöhung der Laaer Straße tritt der Bau hier tlw. nur 1-gesch. in Erscheinung. Die SW-Ecke ist mit einem übereckgestellten, tlw. bodengestützten Erker versehen, der mit seiner dekorativen Giebelzone einen reizvollen Akzent zum relativ nüchternen Äußeren bildet. Ein weiterer, polygonal ausgebildeter Erker sitzt im Zentrum der S-Front, gemeinsam mit den Fensterrahmungen dieser Seite gehen sie auf Bautätigkeiten des späten 18. Jhs. zurück. An der O-Seite liegt das rundbogige Einfahrtstor, im Keilstein der einfach profilierten Umrahmung ist es mit der (erneuerten) Jahreszahl "1589" bezeichnet. Darüber ist das Wappen der Trautson angebracht. Die zwischen Erd- und Obergeschoß deutlich unterschiedlichen Fensterrahmungen der O-Front werden dem späten 16. Jh. zuzuweisen sein. Die Einfahrt mündet in die SO-Ecke des Hofes, der im W und S 2-gesch. Säulenarkaden aufweist. Der W-Trakt endet nördl. mit einem vorspringenden Bauteil mit östl. angesetztem Steinbalkon. Neben der tlw. stark gegliederten Dachlandschaft weisen vor allem div. Unregelmäßigkeiten auf wahrscheinlich vorhandene ältere Bauteile. So dürfte am Schnittpunkt von O- und S-Trakt ein Altbauteil vorhanden sein, der durch bauliche Zäsuren in Erscheinung tritt. Eine Datierung über die Mauerwerksstrukturen bzw. weitere Einblicke in die Bauentwicklung gestattet der sehr gepflegte, privat bewohnte Bau jedoch nicht. Eine nähere Besichtigung ist nicht möglich, ein Blick in den Hof wird in der Regel nicht verwehrt.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Gepflegter, privat bewohnter Bau. Nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 320
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser vom Marchfeld bis Falkenstein. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 13 (Birken-Reihe), Wien 1982, 143 f.
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 902