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Hauptburgenname Stronegg II
ID 566
weitere Burgennamen Veigelberg, Veiglberg
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Stronegg
OG/MG/SG Stronsdorf
VB Mistelbach
BMN34 rechts 748772
BMN34 hoch 387930
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt Vom Ortszentrum Fahrweg, zuletzt Feldweg (rechts haltend) nach SO auf die Höhe des Veiglberges.
Geschichte Nach Büttner/Madritsch ist in dieser Anlage eine "geschichtliche Höhensiedlung" zu sehen, die im Hochmittelalter zu einer burgartigen Anlage ausgebaut wird und im Zusammenhang mit der 1. Hausberganlage von Stronegg (s. d.) steht. Örtlicher Adel, Gefolgsleute der Hrn. v. Seefeld-Feldsberg, erscheint vor 1186. Die Besitzerreihe erwähnt danach die Kuenring-Zöbing, ab 1304 die Wallseer. Mglw. wird die Anlage parallel mit der 1. Anlage 1444 zerstört.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Die 2. (Hausberg-)Anlage von Stronegg liegt ca. 700 m südöstl. der Ortskapelle auf dem sog. "Veig(e)lberg", der namentlich auf der ÖK 50/Blatt 23 ausgewiesen ist. Die ohne Kotenpunkt genannte Höhe ist anhand der Höhenschichtlinien gut erkennbar. Die Straße nach Eichenbrunn wird durch die Höhe darüber hinaus zu einer jähen Kurve gezwungen. Ca. 500 m nordnordöstl. liegt die große Hausberganlage von Stronegg (s. d.). Einer durch archäologische Funde belegten Besiedlung der späten Urnenfelder- mglw. auch der Hallstattzeit, könnte eine hochmittelalterliche bzw. "babenbergerzeitliche" Wiederverwendung gefolgt sein. In dieser Zeit könnten auch Teile der überkommenen Erdwerke entstanden sein. So rekonstruiert Schwammenhöfer im Gipfelbereich des Veiglberges eine hausbergartige Anlage mit einem kegelstumpfförmigen Kernwerk von 4–5 m Höhe und 25 m Plateaudurchmesser. Vorwerkartige Terrassen und Wallstufen ergänzen die Anlage. Von Bedeutung erscheint jedoch die zugehörige Siedlungsfläche, die sich in 2 Abschnitten Richtung NNW über einen gering gegen den Ort abgestuften Geländerücken erstreckt. Das südl. Plateau ist 90 x 120 m groß, das nördl., ebenso lange, verschmälert sich talwärts auf etwa 25 m. Die Siedlungsflächen sind tlw. von Befestigungsresten (gesteilten Böschungen, Grabenanlagen) umgeben. Die Funde der Urnenfelder- und Hallstattzeit traten vor allem auf dem südl., bergwärtigen Plateau zutage, doch war auch hochmittelalterliche Keramik unter dem Fundmaterial. Jüngst konnten im Bereich des Kernwerks jedoch Keramikfragmente des 11./12. Jhs. aufgefunden werden. Der heute zwischen den beiden Hausberganlagen verlaufende, vom Ortszentrum kommende Feldweg, der im Weiteren auch den Zugang zum Veiglberg vermittelt, geht nach Neugebauer auf einen Altweg zurück. Schwammenhöfer sieht in dieser Örtlichkeit die Vorgängeranlage der großen, benachbarten Hausberganlage, die aus einer "frühhochmittelalterlichen Burganlage" und einer angeschlossenen Siedlung bestand. Neugebauer schließt ähnlich auf die hochmittelalterliche Weiterbenutzung einer mglw. bereits befestigten Anlage früherer Siedlungsperioden, doch bezweifelt er die tatsächliche Sitzfunktion und vermutet eher eine Art Vorwerk zum Hausberg. Die heutige Situation lässt genannte Befunde nur bedingt nachvollziehen, die Siedlungsflächen sind heute stark beackert, wobei auch im Verlauf der Weganlagen mit Veränderungen zu rechnen ist. Der Bereich des Veiglberges selbst ist heute derart mit Baum- und Buschwerk bewachsen, dass eine Begehung und ein geeigneter Überblick nicht möglich sind.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Bedingt erkennbare, hausbergartige Anlage, stark überwachsen. Frei zugänglich.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 380 f.
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 195
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 1158 f.
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 24–25/1985–86, 242
  • Paul A. Herold, Die Herren von Seefeld-Feldsberg. Geschichte eines (nieder-)österreichischen Adelsgeschlechtes im Mittelalter. Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 27, St. Pölten 2000, 56 ff.
  • Johannes-Wolfgang Neugebauer, Wehranlagen, Wallburgen, Herrensitze sowie sonstige Befestigungen und Grabhügel der Urzeit, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit im pol. Bezirk Mistelbach. Veröffentlichungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte XI–XII, Wien 1979, Nr. 56b
  • Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 239 f.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale III, Viertel unter dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 100/2