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Hauptburgenname Wiesenbach
ID 574
weitere Burgennamen Gassenegg
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG St. Peter in der Au Dorf
OG/MG/SG St. Peter in der Au
VB Amstetten
BMN34 rechts 545121
BMN34 hoch 324249
UTM 33N rechts 470834.77
UTM 33N hoch 5321895.02
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Zu 1178 erscheint "Pilgrim de Wisenbach" in einer Bamberger Urkunde, die jedoch eine 1264 angefertigte Fälschung ist. Wiesenbach wurde nach 1208 von der "Hofmark Haag" abgetrennt und von den Babenbergern eingezogen (Weigl). Ein 1253 genannter Dietrich v. Wiesenbach ist bezüglich seiner Stellung nicht einzuordnen. 1261 tritt "Wigandus Pouz" auf, er ist der erste nachweisbare Pauz. Angehörige dieser Fam. nennen sich nach Wiesenbach, eine andere Linie der Fam. nennt sich nach Dorf (s. d.). Gut belegt ist Ulrich der Pauz v. Wiesenbach, der zusammen mit seinem Bruder Friedrich, der sich nach Dorf nennt, in Urkunden des Klosters Seitenstetten oder der Schenken v. Dobra begegnet. Ulrich ist spätestens 1321 als Ritter belegt und dürfte nach 1328 gestorben sein. Die Pauz v. Wiesenbach sind 1273 bis 1384 nachweisbar, danach soll der Sitz verödet sein (Büttner). Ulrich (II.) Pauz ist zuletzt in den 80er Jahren des 14. Jhs. belegbar, danach finden sich keine Hinweise mehr auf diese Fam. (Weigl). Als Nachfolger entsteht ab 1542 durch Hans Holzer der Sitz "Gassenegg", der bei Vischer 1672 dargestellt ist. 1560 folgt Bernhard v. Rohrbach, 1639 Tobias v. Gartinger, 1651 Reichhard Augustin Kletzel. Im 18. Jh. sind als Besitzer die Fam. Eggmüller, Collin, Hauptmannsdorf, Fürstenbusch, Risenfels und Windischgrätz zu nennen. E. d. 18. Jhs. wird der Sitz abgetragen.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Die Streusiedlung Wiesenbach und der gleichnamige Einzelhof liegen 1,3 km westnordwestl. von St. Peter in der Au am linken Ufer des Pfarrerbachs, der bei St. Peter in die Url mündet. Das HONB nennt die Höfe "Untergassen" und "Obergassen", welche am rechten Ufer des Pfarrerbachs 2 km westsüdwestl. von St. Peter liegen. Das ehem. Schloss soll jedoch auf den Hof "Gassenegg", ehem. "Mittergassen", St. Peter in der Au Dorf Nr. 134 zurückgehen. Nach Büttner wären noch Mauerreste des kleinen Schlosses vorhanden.
Text G.R.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 150
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 315
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 80
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 II, B 180, G 48
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.W.W., Nr. 26
  • Herwig Weigl, Materialien zur Geschichte des rittermäßigen Adels im südwestlichen Österreich unter der Enns im 13. und 14. Jahrhundert. Forschungen zur Landeskunde von Niederösterreich 26, Wien 1991, 3 ff.
  • Wüstungsarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie. URL http://www.univie.ac.at/wuestungsforschung/archiv.htm (Kurt Bors, Stand: 2008), Nr. 473,10