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Hauptburgenname Priel
ID 595
weitere Burgennamen Großpriel
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
Adresse A-3390 Großpriel (ehem. 1?)
KG Großpriel
OG/MG/SG Melk
VB Melk
BMN34 rechts 672705
BMN34 hoch 341024
UTM 33N rechts 521733.36
UTM 33N hoch 5338895.75
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte 1229 erscheint "Otto de Pru(o)lle" als Zeuge einer Urkunde des Gfn. Leutold v. Plain für die Abtei Melk. Er wird zur Gefolgschaft der Gfn. v. Plain-Hardegg gezählt. Der Ortsname lässt sich von „Brühl“ ableiten, womit im Mittelalter umhegte Tiergärten bezeichnet wurden. Mglw. lässt sich somit in Großpriel früher Dominikalgrund mit Dienstmannensitz einer der umliegenden Hftn. (Zelking?) erschließen. Weitere urk. Nachrichten betreffen nur noch die Höfe, die sich tlw. im Besitz der Zelkinger befanden. Ein Weiterbestehen des Sitzes während des Spätmittelalters ist fraglich. In der Neuzeit ist Großpriel bereits ein Bestandteil der Hft. Zelking.
Text M.K., T.K., G.R.
Lage/Baubeschreibung Das Dorf Großpriel liegt rund 3,8 km südwestl. von Melk in der gleichnamigen KG. Büttner spricht von einem isoliert an der Straße Winden – Großpriel liegenden Hof, der mit einer auffälligen Putzquaderung und einem Mansarddach ausgestattet ist und den er zur Lokalisierung des abgekommenen Sitzes heranzieht. Denselben Hof beschreibt wohl Eppel, wenn er das Anwesen Großpriel Nr. 1 als spätbarockes Gehöft mit Fassadengliederung um 1840 charakterisiert. Floßmann nennt den großen Hof „an der scharfen Straßenbiegung nach Matzleinsdorf". Die knappe Beschreibung im Dehio, die für den Hof Nr. 1 eine Errichtung im 18. Jh. vermutet, gilt somit für das etwas widersprüchlich ausgewiesene Objekt. Heute präsentiert sich der Hof Nr. 1 im S des kleinen Dorfs als stattliches, jedoch frisch renoviertes Anwesen, das die aus den Beschreibungen ableitbaren Erwartungen nur noch bedingt erfüllt. Ob der Hof tatsächlich den Standort des hochmittelalterlichen Sitzes überliefert erscheint zudem fraglich.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit bewohnter Privatbesitz.
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 166
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser Dunkelsteinerwald. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/2 (Birken-Reihe), Wien 1973, 145
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 607
  • Franz Eppel, Die Wachau. Österreichische Kunstmonographie II. Salzburg ³1975, 97
  • Gerhard Floßmann, Der Bezirk Melk – Herzstück Niederösterreichs. Band II einer Bezirkskunde. Melk 1994, 115
  • Gerhard Floßmann, Die Landgemeinden. In: Gerhard Floßmann, Anton Harrer, Wilfried Kowarik, Harald Ofner, Stadtbuch Melk (hg. v. Kultur- und Museumsverein Melk), Melk 1999, 639–694, 669 ff.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 I, B 516
  • Ignaz Franz Keiblinger, Geschichte des Benedictiner-Stiftes Melk in Niederösterreich, seiner Besitzungen und Umgebungen (2 Bde.). Wien 1867–1869 Bd. I: Geschichte des Stiftes Bd. II/1: Besitzungen in den Vierteln ob und unter dem Wiener-Walde II/1, 119 ff.
  • Herbert Pöchhacker, Burgen im Bezirk Melk. Ungedrucktes Manuskript. Scheibbs o. J. (1990)