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Hauptburgenname Trullhof
ID 605
weitere Burgennamen Grünhof, Kratzerhof
Objekt fraglicher Sitz
Adresse A-3270 Brandstatt 47
KG Brandstatt
OG/MG/SG Scheibbs
VB Scheibbs
BMN34 rechts 662640
BMN34 hoch 318914
UTM 33N rechts 512057.55
UTM 33N hoch 5316625.52
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte In einer Freisinger Urkunde erscheint 1331 Jans der Truller. Der 1334 genannte „Haynreichn der Trulle" ist offensichtlich Lehensträger der Scheuernbacher. Diese verkaufen 1345 das Gut „... an dem obern Trullhof bei Scheibbs ..." an Heinrich den Trullen. 1357 verkauft jedoch Jans der „Scheuerbeck“ (Scheuernbach) seinen „Hof bei Scheibbs" an Hzg. Albrecht für die Kartause Gaming. Verm. handelt es sich bei diesem um den Trullhof, der 1367 auch im Gaminger Urbar genannt wird (Pöchhacker). E. d. 14. Jhs. vergibt Gaming den Besitz an Neyhart v. Jeßnitz, der das freie Eigen „Trullhof pey Scheibbs" 1392 erwirbt. 1400 erscheint noch die Bezeichnung „Trullhof", 1587/93 ist bereits vom „Khrazerhof", 1780 vom „Grienhof" die Rede. Noch 1798 ist im Grundbuch der „Kratzerhof, eigentlich Gränhoff, Ganzlehen" vermerkt.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Rund 500 m westsüdwestl. der Pfarrkirche von Scheibbs, am gegenüberliegenden linken Talhang der Erlauf, erhebt sich auf einem östl., talnahen Ausläufer des Lampelsbergs (Kote 819) der „Grünhof", Brandstatt Nr. 47, der auf den ehem. „Trullhof" des Mittelalters zurückgeht. Das in mäßiger Hanglage errichtete Anwesen besteht aus dem nordwestl. situierten Wohnbau, östl. und südl. isoliert liegenden Wirtschaftstrakten und einem westl. in den Hang gebauten Kellerstöckl. Der stattliche, die Wirtschaftstrakte überragende Wohnbau ist 2-gesch. und trägt ein hohes Schopfwalmdach mit Speichergeschoß. Nach Dehio geht er im Kern auf das 17. Jh. zurück und besitzt einen zeittypischen, kreuzgratgewölbten Mittelflur. Die Fassade stammt hingegen aus der M. d. 19. Jhs. Ob der Bau mittelalterliche Bauteile integriert, erscheint fraglich. Wahrscheinlicher dürfte im 17. Jh. ein kompletter Neubau stattgefunden haben, der den alten Sitz ablöste.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Privatbesitz, nicht öffentlich zugänglich.
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 237
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 2115
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 V, N 121
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 101 f.
  • Alois M. Wolfram, Die Wehr- und Schloßbauten des Bezirkes Scheibbs. Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs 1965/6 ff., 1970/4, 21 f.; 1970/5, 27 f.
  • Wüstungsarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie. URL http://www.univie.ac.at/wuestungsforschung/archiv.htm (Kurt Bors, Stand: 2008), Nr. 1833,10
Ansicht von NO (2006) - © Gerhard Reichhalter
Ansicht von NO (2006)
© Gerhard Reichhalter