Hauptburgenname
Hainstetten
ID
639
Objekt
Schloss
Adresse
A-3322 Hainstetten 1
KG
Hainstetten
OG/MG/SG
Viehdorf
VB
Amstetten
BMN34 rechts
645323
BMN34 hoch
336814
UTM 33N rechts
494442.31
UTM 33N hoch
5334213.85
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
PKW: Von der A 1 Abfahrt Amstetten-West zunächst Richtung Ardagger fahren, kurz davor jedoch (über Viehdorf) nach Hainstetten abzweigen. Das Schloss liegt weithin sichtbar auf einer Kuppe oberhalb des Ortes.
Geschichte
1460 und 1468 erscheint hier der Ritter Konrad Khienast, das Wallseer Lehen könnte aber bereits 1376 im Besitz dieser Fam. gewesen sein. Nach 1475 findet sich Hainstetten im Besitz von Kaspar v. Machwitz, 1520 folgt Hans Wagner. In der 1. H. d. 16. Jhs. (1524?) gelangen die Sinzendorfer in den Besitz Hainstettens, später (vor 1591) Gf. Gabriel v. Salamanca-Ortenburg. Nachfolger werden 1625 Martin Zägkler, 1641 Bernhard Zäckler, 1699 Matthias Schweighofer, 1708 Johann Martin v. Hoche, 1762 Franz Joseph Pruckmayer, 1773 Maria Theresia v. Risenfels, 1807 3 Gräfinnen Preising und Johann Gf. v. St. Julien, 1854 Leopold Frh. v. Fürstenwärther, 1858 Frh. v. Kielmannsegg und später die Liechtenstein. Heute ist das Schloss Eigentum der Kongregation der Schulschwestern vom 3. Orden und wird als Altenheim, Krankenhaus und Gartenbaubetrieb geführt.
Text
G.R.
Lage/Baubeschreibung
Hainstetten liegt 2,6 km ostnordöstl. von Viehdorf. Das durch Ausbauten des 19. und 20. Jhs. geprägte Schloss erhebt sich auf einer sanften Hügelkuppe oberhalb des Mühlbachtales und gliedert sich in einen hufeisenförmigen Hauptbau sowie einen vorgelagerten rechteckigen Wirtschaftshof. Die Hauptanlage besteht aus einem breit gelagerten, 2-gesch. Mitteltrakt, der ebenerdig durch Kreuzgratgewölbe auf Mittelpfeilern des späten 16. Jhs. ausgezeichnet ist. Die Fassaden sind frühbarock mit Rustikaportalen gestaltet. Im N wurde im 19. Jh. ein apsidenartiger Anbau errichtet. Vischer zeigt 1672 den Bau noch 3-gesch. und durch ein hohes Walmdach mit Scharwachtürmchen vom restlichen Komplex abgehoben. Südl. ist heute ein geräumiger barocker Ehrenhof vorgelagert, der im O durch einen langen Trakt mit Arkadengang abgeschlossen ist. Über der dortigen Tordurchfahrt dominiert ein bergfriedartiger Turm die Anlage. Er wurde jedoch erst im Spätbarock gebaut und im 19. Jh. erhöht. Der gegenüberliegende W-Trakt war einst analog gestaltet, wurde jedoch ab 1930 stark erneuert bzw. erweitert. Der östl. Torturm hatte nach Vischer im W ein Gegenstück, an seiner Stelle wurde 1673 die Schlosskapelle Hl. Barbara errichtet. Der bei Vischer gezeigte, mit Mauern und Polygonaltürmen befestigte Garten ist heute nur umzäunt. Der wehrhaft geschlossene Meierhof im O stammt in seiner heutigen Form aus dem Barock.
Text
P.S.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Schloss, privat, nicht zugänglich
Touristische Infrastruktur
Parkplätze finden sich im Meierhof.
Gasthäuser
GH Ehebruster in Hainstetten.
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 147
- Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 345 f.
- Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 64 f.
- Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 134
- Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 2472 f.
- Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 III, H 87
- Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.W.W., Nr. 39