Bitte aktivieren Sie Javascript! Andernfalls kann es sein, dass Inhalte der Website nicht richtig angezeigt werden.

Hauptburgenname Haringsee
ID 641
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Haringsee
OG/MG/SG Haringsee
VB Gänserndorf
BMN34 rechts 783736
BMN34 hoch 339485
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Das Dorf ist Lehen der Bischöfe v. Regensburg unter der Vogtei der Lengenbacher. Um 1200 erscheint "Rudolf de Horgwense" in einer Babenberger Urkunde, 1233 ein "Pilgrimus de Horense". 1236 kommt der Besitz an den Landesfürsten, was 1277 durch Kg. Rudolf v. Habsburg rückgängig gemacht wird. A. d. 13. Jhs. erscheinen die Eckartsauer und Kranichberger mit örtlichem Besitz, Letztere verkaufen an den Landesfürsten. 1314 kommt örtlicher Besitz von Otto v. Gerlos an Ulrich v. Merkenstein. Als Nachfolger der Pillichsdorfer übernimmt 1327 Gf. Konrad v. Schaunberg die Regensburger Vogtei. Im 14. Jh. sind die Altenburger, Bergauer, Weidenauer, Tirna, Enzersdorfer begütert, im 15. Jh. die Pillunger und Wallseer.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Die Lage des abgekommenen Sitzes von Haringsee ist bislang unbekannt. Ob er lagemäßig in Beziehung zur Filialkirche Hl. Laurenz gesetzt werden kann, muss nach gegenwärtigem Wissensstand unbeantwortet bleiben. Die Kirche liegt inmitten des freien Ortsangers, unmittelbar im Zentrum des Dorfes. Der Bau war angeblich noch im 19. Jh. mit einer "Wehrmauer" umgeben, weshalb sie bei Kafka als "Wehrkirche" geführt wird. Die Kirche geht mglw. auf eine ehem. Chorturmkirche zurück, nach Dehio ist sie ein "frühgotischer Bau mit dominierendem Wehrturm" aus dem frühen 14. Jh. E. d. 17. Jhs. sowie im 18. Jh. erfolgten barocke Umgestaltungen, eine Erweiterung gegen W fand A. d. 19. Jhs. statt. Der Baualtersplan von A. Klaar weist – wohl nicht berechtigt – den Turm als ältesten Bauteil auf. Zur Erschließung des Obergeschoßes dient eine in der südl. und östl. Turmmauer ausgesparte Treppenanlage. Leider wurde der Bau jüngst umfassend und völlig vereinheitlichend restauriert. Turm und Langhaus lassen unter der Kalkschlämme die durchlaufende Ortsteinquaderung erkennen, weitere Befunde sind auf Grund der Restaurierung nicht erschließbar.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 179
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser vom Marchfeld bis Falkenstein. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 13 (Birken-Reihe), Wien 1982, 22
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 393
  • Karl Kafka, Wehrkirchen Niederösterreichs II. Wien (Birkenverlag) 1970, 137