Hauptburgenname
Hetzmannsdorf
ID
681
weitere Burgennamen
Simperlberg, Zeiserlberg
Objekt
Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG
Hetzmannsdorf
OG/MG/SG
Harmannsdorf
VB
Korneuburg
BMN34 rechts
754945
BMN34 hoch
367154
UTM 33N rechts
0
UTM 33N hoch
0
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
Von der B 6 in den Ortskern von Hetzmannsdorf abzweigen, die Kreuzung im Ort geradeaus überqueren und über den "Schloßbergweg" bis zum Hausberg fahren.
Geschichte
Vor 1130 erscheint "Wicpoto de Hezimannesdorf" in einer Urkunde Hzg. Leopolds III. Später tritt er in Urkunden Hzg. Heinrichs II. auf. Neben weiteren Genannten tritt ab 1180 "Wolfkerus de Hecimansdorf" mehrfach in Erscheinung. Zuletzt wird vor 1250 ein Heinrich von Hetzmannsdorf genannt.
Text
G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung
Die noch relativ gut erhaltene Hausberganlage liegt erhöht am N-Rand des Dorfes, am Rande einer den Ort nördl. begleitenden Bodenwelle. Unmittelbar südl. gegenüber liegt das neu erbaute Haus Schloßbergweg Nr. 4. Auf der ÖK 50/Blatt 41 ist die knapp südöstl. des Kernwerks situierte kleine Ortskapelle ausgewiesen.
Die Anlage besteht aus einem ehem. umwallten, kegelstumpfförmigen Kernwerk, das nach Schad´n eine Höhe von ca. 10 m und eine Plattform von ca. 13–15 m Durchmesser aufweist. Die Plattform und tlw. auch die Hänge des aus Löß bestehenden Hügels erscheinen durch div. Grabungs- und Abbauarbeiten rezent verändert. An der SW-Seite ist das Kernwerk stark abgegraben. Hier, sowie an weiteren Stellen sind Keller in den Hügel gegraben. In diesem Zusammenhang sind Berichte älterer Forscher bemerkenswert, nach denen angeblich mehrere Erdställe das Kernwerk durchzogen hätten. Die ehem., von Schad´n noch erwähnten Außenbefestigungen sind heute nur mehr bedingt erkennbar bzw. bereits stark verebnet. Der westl. vorbeiführende Hohlweg, in dessen W-Flanke mehrere Keller gebaut sind, dürfte auf Teile des Ringgrabens zurückgehen. Die im NO, O und S gelegenen Außensicherungen, die im S auch einen ehem. Vorburgbereich bildeten, sind heute ebenfalls nicht mehr vorhanden. Auf dem ehem., noch tlw. durch die Grabenanlagen bestimmten Vorwerk liegt das Haus Schloßbergweg Nr. 4 mit dem zugehörigen Garten. Das nordöstl. und östl. Gelände ist durch rezente Wegführungen stark verändert und verebnet. Das Kernwerk ist heute stark von Buschwerk und Bäumen bewachsen, jedoch ohne größere Schwierigkeiten von den umlaufenden Straßen oder Feldwegen ersteigbar.
Text
G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Großteils erhaltene Hausberganlage. Frei zugänglich.
Literatur
- Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 179 f.
- Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 76
- Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 153 f.
- Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale III, Viertel unter dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 36
- Heinrich Uhlirz, Orte des Gerichtsbezirkes Korneuburg. In: Karl Keck (Red.), Heimatbuch des politischen Bezirkes Korneuburg (Gerichtsbezirk Korneuburg und Stockerau) 1 (hg. v. Bezirksschulrat Korneuburg), Korneuburg 1957, 219–376, 253 ff.