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Hauptburgenname Ochsenbach
ID 709
weitere Burgennamen Innerochsenbach
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Innerochsenbach
OG/MG/SG Ferschnitz
VB Amstetten
BMN34 rechts 651041
BMN34 hoch 329395
UTM 33N rechts 500284.9
UTM 33N hoch 5326898.95
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt PKW: Von der A 1-Abfahrt Amstetten-Ost Richtung Ferschnitz fahren, in Truckenstetten jedoch Richtung Innerochsenbach abzweigen. RAD: Biegt man nahe Senftenegg vom "Ostarrichiweg" (Purgstall–Neuhofen an der Ybbs) nördl. ab, erreicht man mittels kurzem Abstecher über Nebenstraßen Innerochsenbach.
Geschichte 1148 treten "Marchwart de Ochsenbach" und "Otto de Ochsenbach" in einer Regensburger Urkunde auf. Ein "Vdalricus de Ohsenbach" wird 1186 erwähnt, ein "Otto de Ossenpach" erscheint 1201. Örtlichen Vogteibesitz verzeichnet das Babenbergerurbar. Die Fam. der Ochsenbacher ist bis E. d. 14. Jhs. nachweisbar. 1417 gelangt ein Hof in Ochsenbach, ein Zinzendorfer Lehen, von Otto Tannicher an den ehrbaren Knecht Chadolt Henperger. 1451 kommt der "Edelsitz" von Leonhard Apersberger an Thomas Heyberger. In der Neuzeit gehört er zur Hft. Freidegg.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Das kleine Dorf Innerochsenbach liegt 1,3 km östl. von Ferschnitz am linken Ufer des Ochsenbachs. Das den Kirchhügel von Innerochsenbach bildende Erdwerk der Burg liegt auf einem flachen Geländesporn oberhalb des Ochsenbachs. Die 2-teilige Anlage besteht aus dem ausgeprägten Kirchenpodest sowie westl. angrenzend einem kaum mehr erkenntlichen Plateau von 20 x 20 m, das den Hochpunkt des Geländesattels markiert. Büttner und Schwammenhöfer vermuten im Sockelbereich des Kirchenschiffs der dem Hl. Martin geweihten Filialkirche einen frühen Turmbau und lokalisieren demnach hier das Kernwerk. Das frei liegende Mauerwerk zeigt jedoch einen großteils einheitlichen Bruchsteinbau mit regelmäßigem Rüstholzraster und primären Maßwerkfenstern des späten 15. Jhs. Im O ist ein 2-jochiger Polygonalchor des 14. Jhs. eingerückt, an dem südl. mit 2 m Höhe die Sockelzone eines ehem. flankierenden Glockenturms erhalten blieb. Auf Freskenresten des späten 14. Jhs. ist u. a. die Stifterin Elisabeth von Puchheim mit Wappen zu sehen. Da hier wohl immer der Kirchenhügel bzw. die Burgkapelle bestand, muss das Hauptwerk der potenziellen Burg benachbart gelegen sein. Tatsächlich ist die zweite, deutlich größere Terrasse auch etwas höher situiert. 2 flankierende Hohlwege sind als Reste eines umlaufenden Grabens zu deuten, der trennende Graben zur Kirche ist heute durch einen Kellereinbau verdeckt, bei der Errichtung fand man Graphittonkeramik. Die urk. erschließbare Aufgabe der Burg im späten 14. Jh. wird durch die gleichzeitige Stiftung des Kirchenneubaus als Ortskirche erhärtet.
Text P.S.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Erdwerk, frei begehbar, Kirche zu Messen offen, bzw. Schlüssel im benachbarten Haus.
Touristische Infrastruktur Parkmöglichkeiten finden sich im Ortsgebiet, nahe der kleinen Filialkirche. Während die ehem. Burgstelle nur noch anhand weniger Geländemerkmale nachvollziehbar ist, bietet sich die kleine Filialkirche für Kunstinteressierte zum Besuch. Der Schlüssel wird im nördl. benachbarten Haus aufbewahrt.
Gasthäuser GH "Kirchenwirt" in Ferschnitz, GH "Zur Linde" in Senftenegg, GH "Hofwirt" in Freidegg.
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 101 f.
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 53
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 435 ff.
  • Rupert Feuchtmüller, Ferschnitz/Innerochsenbach, St. Pölten o. J.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 V und VIII, O 28
  • Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Melk. Österreichische Kunsttopographie III, Wien 1909, 50 ff.
  • Herbert Pöchhacker, Burgen und Herrensitze im Bezirk Scheibbs in der Zeit von 1000 bis 1500. Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs Bd. 5, Scheibbs 1986, 174 f.
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale II. Viertel ober dem Wienerwald. Wien o. J. (1988), Nr. 55
Filialkirche von SO (2003) - © Gerhard Reichhalter
Filialkirche von SO (2003)
© Gerhard Reichhalter