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Hauptburgenname Inning
ID 710
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Inning
OG/MG/SG Hürm
VB Melk
BMN34 rechts 682130
BMN34 hoch 338325
UTM 33N rechts 531199.4
UTM 33N hoch 5336361.81
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Eine zu 1028 datierte Regensburger Traditionsnotiz nennt einen "Arnolt de Inningin". Vermutungen zufolge könnte die bayrische Fam. Rindinger bereits um 1065 hier sesshaft sein (Büttner). Relativ sichere Belege für eine hier ansässige Fam. sind jedoch erst für das 12. Jh. (Floßmann) bzw. ab 1218 – mit Rudolf (I.) v. Inning –bekannt (Büttner). Die Inninger sind bis um 1400 in den Quellen präsent, doch dürfte der Stammsitz schon früher in andere Hände gelangt sein. So nennt sich 1341 Chalhoch v. Pernau nach Inning. Im 14. Jh. sind die Plankensteiner und Zelkinger örtlich begütert. Durch eine Tochter Ottos v. Zelking gelangt die "freieigene Veste" an Friedrich Marschall v. Pappenheim, der sie 1368 an Konrad Feyertager veräußert. 1383 nennen sich die Redler v. Sichtenberg nach Inning, seit 1396 auch Angehörige der Ruckendorfer. 1421 sitzt ein "purkgraf ze Innyng". 1492 erwerben Wilhelm v. Losenstein und der Ritter Oswald Schirmer den Sitz. Durch die Losensteiner kommt Inning zur Hft. Schallaburg. Im 17. Jh. ist nur mehr der "öde Purkstall" genannt.
Text G.R.
Lage/Baubeschreibung Das Dorf Inning liegt rund 2,6 km nördl. von Hürm. Die ehem. Burg von Inning lag im Zentrum der Siedlung, inmitten des vom Inningbach durchflossenen Ortsangers. Die Stelle lag nahe des Hauses Inning Nr. 38, das sich knapp westl. der Ortskapelle und des neuen Feuerwehrhauses am linken Ufer des nunmehr regulierten Inningbachs befindet. Ortsbewohner berichten noch heute, dass der auffällig locker bebaute angerartige Ortskern früher stark versumpft und eine Bebauung nur entlang höher gelegener Randzonen möglich war, eine Situation, die seit der Regulierung des Bachs und der Drainagierung des versumpften Areals der Vergangenheit angehört. Hutter berichtet noch von einer hufeisenförmigen, auf den Parzellen Nr. 24 und 52 situierten Wehranlage, in deren Bereich ein Bauernhof liege, das genannte Haus Nr. 38. Die westl. Abschnitte des Grabens waren bereits 1953 verebnet, nur die südl. Teile waren noch wasserführend. Das Wasser des Bachs wurde durch einen künstlichen Damm aufgestaut. Floßmann beschreibt einen noch erkennbaren kleinen Hausberg. Nach tlw. Abtragung 1964 war dessen Kernwerk noch 3 m hoch und besaß eine quadratische Plattform von ca. 20 m Seitenlänge. Der 10–15 m breite Graben war mit dem Material des Kernwerks verfüllt und noch "spurenhaft vorhanden". Näheres ist der Plandokumentation Pöchhackers aus dem Jahr 1989 zu entnehmen, sämtliche Berichte sind heute nicht mehr aktuell. Das Haus Nr. 38 ist offensichtlich ein Neubau, die von Floßmann vermutete alte Bausubstanz (auch Pöchhacker berichtet von einem Altbau) ließe sich höchstens für einen Vorgängerbau vermuten. Das Haus liegt innerhalb einer größeren, sonst unbebauten und auffallend ebenen Zone, die sich besonders westl. und südl. erstreckt. Westl. wird das Areal von der natürlichen Böschung des ehem. Sumpfgeländes begrenzt, im S von der etwas höher gelegenen rezenten Zufahrt für die benachbarten Häuser. Das Areal geht wohl auf den Verlauf bzw. die Grenzen peripherer Anlagen zurück, wobei das Haus Nr. 38 mglw. die Stelle des ehem. Meierhofes bezeichnet. Weitere topographische Hinweise sind heute nicht mehr zu gewinnen. Die Anlage ist abgekommen.
Text G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit abgekommen
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 129
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 130
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Araburg und Gresten. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/3 (Birken-Reihe), Wien 1975, 87 f.
  • Gerhard Floßmann, Der Bezirk Melk – Herzstück Niederösterreichs. Band II einer Bezirkskunde. Melk 1994, 74
  • Fundberichte aus Österreich (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1930 ff. 6/1951–55, 150
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 VIII, I 23
  • Herbert Pöchhacker, Burgen im Bezirk Melk. Ungedrucktes Manuskript. Scheibbs o. J. (1990)