Hauptburgenname
Krummnußbaum II
ID
780
Objekt
Schloss
Adresse
A-3375 Krummnußbaum, Eduard Fenzl-Straße 13
KG
Krummnußbaum
OG/MG/SG
Krummnußbaum
VB
Melk
BMN34 rechts
662910
BMN34 hoch
341534
UTM 33N rechts
511935.74
UTM 33N hoch
5339235.57
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt
PKW: Die Westautobahn an der Abfahrt Pöchlarn verlassen und über Brunn nach Krummnussbaum fahren, wo im Ortszentrum hinter der Kirche am Waldrand das Schloss liegt. RAD: Krummnußbaum ist über den am südl. Donauufer verlaufenden Radweg zu erreichen.
Geschichte
Ab 1437 sind die Losensteiner als Besitzer eines Schlosses belegt, das wohl der Nachfolger der hochmittelalterlichen Burg ist. Um 1590 ist Andreas Schnötterl v. Thornau Schlossherr. Es folgen um 1613 Hans Schröttel, 1628 Susanne Geiger und Matthias Händl, 1643 die Völderndorfer, 1682 die Starhemberg. 1803 endet die Regensburger Lehenschaft, das nunmehr freie Eigen besitzen 1820 Charis Baron v. Kephalos, 1823/40 die Gfn. Esterházy, ab 1900 die Frhn. Tinti, ab 1912 Gf. Sizzo-Noris. 1938 von der nationalsozialistischen Parteiführung übernommen und 1945 als deutsches Eigentum beschlagnahmt, wird das Schloss durch die russische Besatzung verwüstet. Heutiger Eigentümer ist Bernhard Jensch, Wieselburg.
Text
P.S.
Lage/Baubeschreibung
Das heutige 2-gesch. Schloss im S des Ortes ist verm. seit dem späten Mittelalter nachweisbar. Der bis 1945 noch stattliche, gegliederte Bau musste nach Bauschäden tlw. abgetragen werden. Heute hat sich von den urspr. drei Flügeln nur ein kastenförmiger Bau mit vorgestelltem Türmchen und seitlichem Anbau erhalten. Im Keller finden sich tonnengewölbte Räume, das Erdgeschoß zeigt Stichkappen- und Kreuzgratgewölbe des 16. und 17. Jhs. Die heutige Fassade entstammt weitgehend dem 19. Jh, doch zeigt ein Stich Vischers von 1672 einen analogen Aufbau. Mittelalterliche Bauteile sind weder überliefert noch erkennbar.
Text
P.S., G.R.
Touristische Infrastruktur
Parkmöglichkeiten sind vor dem Schloss vorhanden. Das privat bewohnte Schloss ist allerdings nur von außen zu besichtigen.
Gasthäuser
GH "Nibelungenland" in Krummnußbaum, "Schlosstaverne" in Krummnußbaum.
Literatur
- Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 I, 22
- Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 149 f.
- Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser Dunkelsteinerwald. Niederösterreichs Burgen und Schlösser II/2 (Birken-Reihe), Wien 1973, 146 ff.
- Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser an der Donau. Wien (Birkenverlag) ²1977, 58 f.
- Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 149
- Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 1126
- Franz Eppel, Die Wachau. Österreichische Kunstmonographie II. Salzburg ³1975, 131
- Gerhard Floßmann, Der Bezirk Melk – Herzstück Niederösterreichs. Band II einer Bezirkskunde. Melk 1994, 220 f.
- Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 III und VIII, K 369
- Hans Tietze, Die Denkmale des politischen Bezirkes Melk. Österreichische Kunsttopographie III, Wien 1909, 105
- Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.W.W., Nr. 57