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Hauptburgenname Ladendorf
ID 792
Objekt Schlossruine
KG Ladendorf
OG/MG/SG Ladendorf
VB Mistelbach
BMN34 rechts 761674
BMN34 hoch 377547
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte M. d. 12. Jhs. ist im Ort babenbergischer und Seefelder Besitz belegt. Während Hzg. Heinrich II. den Besitz 1161 dem Wiener Schottenkloster übereignet, tritt der Einfluss der Seefelder stärker hervor. Von ca. 1170 bis M. d. 15. Jhs. nennt sich ein Adelsgeschlecht nach dem Ort, dem seinerseits Dienstleute unterstehen. Die Burg soll 1450 durch den Söldnerführer Pangratz v. Liptau verwüstet worden sein. 1510 gehört sie den Oberhaimern, 1550 Leopold Steger. 1645 kommt es zu Schäden durch die schwedische Besatzung, anschließend erfolgt die Wiederherstellung durch die Steger. 1663 ist das Schloss zum Fluchtort bestimmt. 1659 gelangt es an die Gfn. Daun, die 1722 das neue Schloss und 1730 eine Kapelle errichten. 1751 folgen die Khevenhüller-Metsch, die das Schloss bis in die 20-er Jahre d. 20. Jhs. besitzen und 1928 die Fam. Huck. Durch die russische Besatzung entstehen Schäden, die bis heute nur durch eine neue Bedachung hintangehalten werden. Heutiger Eigentümer ist DI Max Eduard Huck.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Das bereits stark ruinöse Schloss liegt neben der nach Garmanns führenden Straße erhöht am nördl. Ortsrand, unweit der nordöstl. benachbarten Pfarrkirche Hl. Andreas. Die 3-gesch. 4-Flügelanlage umschließt einen rechteckigen Innenhof. Über den nördl. und östl. erhaltenen Graben mit gemauerter Konterescarpe führt die östl. situierte Brückenanlage. Die südl. Hauptfront mit überragendem Mittelrisalit wendet sich zum Park. Der aus dem 16. Jh. stammende Kernbau wurde ab der 2. H. d. 17. Jhs. sowie ab 1722 unter den Gfn. Daun und nach Plänen von Donato Felice d´Allio den barocken Wohnbedürfnissen angepasst. Der heutige, stark ruinöse und gefährdete Bau ersetzt vermutlich den standortgleichen Sitz des Mittelalters. Der Zutritt ist gegenwärtig aus Sicherheitsgründen untersagt. Vischer zeichnete 1672 einen eindrucksvollen Komplex mit "Festem Schloss", ausgedehnten Bebauungen wirtschaftlicher Funktion und weitläufigen, turmbetonten Umfassungsmauern, welche auch die benachbarte Pfarrkirche einbezogen. Diese Situation ist heute nicht mehr in diesem Ausmaß erhalten, ausgedehnte Wirtschaftstrakte liegen jedoch noch heute im O des Schlosses, die Bauten datieren in das 18. und 19. Jh. Die ehem. Park- bzw. Gartenanlage mit Resten entsprechender Architektur und Dekorationen des 18. Jhs. sind erhalten.Vom 5 km entfernten Ort Neubau führte eine Lindenallee auf den Komplex zu.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Stark ruinöse Schlossanlage, zutritt verboten.
Literatur
  • Georg Binder, Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser (2 Bde.). Wien–Leipzig 1925 II, 117
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 247
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 131 ff.
  • Georg Clam-Martinic, Österreichisches Burgenlexikon. Linz ²1992, 149
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 627 ff.
  • Manfred Jasser et al, Schlösser und Burgen im Weinviertel. Schriftenreihe Das Weinviertel 3 (hg. v. Kulturbund Weinviertel), Mistelbach 1979, 61, 83, 98
  • Karl Kafka, Wehrkirchen Niederösterreichs II. Wien (Birkenverlag) 1970, 141
  • Johannes-Wolfgang Neugebauer, Wehranlagen, Wallburgen, Herrensitze sowie sonstige Befestigungen und Grabhügel der Urzeit, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit im pol. Bezirk Mistelbach. Veröffentlichungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte XI–XII, Wien 1979, Nr. 31
  • Georg Matthäus Vischer, Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.U.M.B., Nr. 43
Ladendorf. Ansicht der Anlage im 17. Jh. mit ausgedehnter Peripherie - © Georg Matthäus Vischer
Ladendorf. Ansicht der Anlage im 17. Jh. mit ausgedehnter Peripherie
© Georg Matthäus Vischer