Hauptburgenname
Hengstberg
ID
796
Objekt
Ansitz|Turmhof|Dorfturm
Adresse
3632 Schönau 4
KG
Schönau-Amt
OG/MG/SG
Traunstein
VB
Zwettl
BMN34 rechts
657935
BMN34 hoch
368961
UTM 33N rechts
506509
UTM 33N hoch
5366570
Link auf NÖ-Atlas
Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte
Für das Mittelalter liegen bislang keine urk. Nachrichten vor. Hengstberg erscheint erstmals im Rappottensteiner Urbar von 1556. Zu jener Zeit ist „Leopolt Phleger" als Besitzer genannt. Eine weitere Besitzerreihe liegt ab 1637 vor, 1751 wird in entsprechender Funktion Hans „Georg Pockh" genannt.
Text
G.R.
Lage/Baubeschreibung
Der Einzelhof Hengstberg liegt 2,7 km nördl. v. Traunstein in einer Rodungsinsel der Rotte Schönau. Neben dem Neubau steht der 2004 abgesiedelte Althof, ein straßenseitig 2-gesch. Vierkanthof. Während im S und O die ehem. Wohnräume liegen, sind W- und N-seitig die Wirtschaftsbereiche mit Speichern, Scheune und Ställen situiert. In der NW-Ecke befindet sich unter dem Dach des O-Trakts ein 2-gesch., turmartiger Baukörper, auf quadratischem Grundriss mit äußeren Maßen von 7,46 m x 6,93 m, der aufgrund der konischen Lichtscharten in beiden Geschoßen von H. Hörner unter Berufung auf A. Klaar als Wehrturm angesprochen wird. Tatsächlich dürfte es sich um einen Speicherbau handeln, worauf neben der geringen Mauerstärke von durchschnittlich 0,60 m der ebenerdige Zugang durch einen ehem. frei stehenden Kellerhals hinweist. Über diesen war mittels Treppenanlage auch das Obergeschoß mit einem separaten Eingang erschlossen. Im Erdgeschoß befindet sich gegenüber dem Zugang eine kleine Wandnische. Hinweise auf einstige Bewohnbarkeit sind nicht erkennbar. An der W-Seite wurde sekundär ein rechteckiger Hallenbau mit äußeren Maßen von rund 15,31 m x 6,75 m und einer Mauerstärke von 0,62 m leicht versetzt angebaut. Er könnte urspr. das Vorderhaus zum Speicherturm gewesen sein, wurde bis vor wenigen Jahren aber als Stall genutzt. Der Turm kann aufgrund des lagerhaften Bruchsteinmauerwerks in das 14./15. Jh. datiert werden, für den Hallenbau ist eine ähnliche Zeitstellung anzunehmen. Im 16./17. Jh. wurde der Hof ausgebaut, wobei der Speicher in ein 3-teiliges Mittelflurhaus an der Rückseite des O-Trakts integriert wurde. Die Speicherfunktion dürfte ein neuer Schüttboden oberhalb der straßenseitigen Toreinfahrt im S-Trakt übernommen haben.
Text
T.K., G.R.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit
Der Althof ist im Zustand vorschreitender Verwahrlosung, der Speicherturm ist ruinös und deshalb nicht betretbar.
Literatur
- Falko Daim, Karin und Thomas Kühtreiber (Hg.), Burgen Waldviertel - Wachau - Mährisches Thayatal. Wien 2009, 528 f.
- Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 II, D 263
- Helmut Hörner, 800 Jahre Traunstein. Eine Geschichte des oberen Waldviertels mit dem Blickpunkt Traunstein. Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes 14, Wien–Krems ²1975, 16 f.