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Hauptburgenname Hofen
ID 799
weitere Burgennamen Hoven, Langenzersdorf, Tuttenhof
Objekt nicht mehr erhaltene Wehranlage|Adelssitz|Burgstelle
KG Langenzersdorf
OG/MG/SG Langenzersdorf
VB Korneuburg
BMN34 rechts 750640
BMN34 hoch 353780
UTM 33N rechts 0
UTM 33N hoch 0
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Geschichte Durch Schenkungen der Babenberger ist Klosterneuburg frühzeitig in Hofen begütert. 1160 erfolgt auch eine Schenkung durch Heilca. 1196/1216 ist "Chunrad uon Hôven", um 1200 "Rogerus de Hoven" genannt. 1371 verkauft Philipp Freisinger mit seiner Gattin größeren Besitz zu Hofen an den Klosterneuburger Bürger Wisent dem Anger. Der "Hof" gelangt 1387 an Jörg den Koblinger, Bgf. v. Kierling, und 1400 als landesfürstliches Lehen an Seifried v. Ritzendorf, der jedoch bereits 1402 an das Stift Klosterneuburg verkauft. Folgebesitzer des Hofes, der nach Uhlirz mit dem heutigen "Tuttenhof" zu identifizieren wäre, ist Nikolaus Tüchler. Der Tuttenhof ist 1512 und 1530 als Wirtschaftshof Klosterneuburgs genannt. Der Ort selbst wird nach Uhlirz jedoch bereits in der 1. H. d. 15. Jhs. im Zuge der Neubefestigung von Korneuburg abgesiedelt; ein Verbot Hzg. Albrechts unterbindet die Wiederbesiedlung.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Lage/Baubeschreibung Der noch heute bestehende "Tuttenhof" liegt 2,2 km nordwestl. von Langenzersdorf am orographisch linken Donauufer. Der Tuttenhof wird bei Büttner/Madritsch unter Tuttendorf/Tuttendörfl geführt, ist jedoch, wie bereits bei Uhlirz dargestellt, in Zusammenhang mit der Wüstung Hofen zu sehen. Die im Kern aus dem 17. Jh. stammende, 3-flügelige Anlage bebaut ein relativ großräumiges Areal und besteht aus einem 2-gesch. Wohntrakt im NO, der am dominanten Risalit ein "1666" bezeichnetes Wappen trägt sowie aus 1-gesch. Wirtschaftstrakten, die neben kreuzgratgewölbten Stallungen auch einen ehem. Schüttkasten umfassen. Im Zuge von Adaptierungsarbeiten für einen Golfclub abgeschlagenene Fassadenbereiche zeigten ausschließlich neuzeitliches Ziegelmauerwerk. Ob diese nach Überschwemmungen wiederholt erneuerten Bebauungen, die bis 1825 als Gestüt verwendet wurden, den abgekommenen Sitz des Mittelalters ablösten, bleibt unbekannt.
Text G.R., T.K., K.Kü.
Literatur
  • Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 248
  • Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 86
  • Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 650
  • Heinrich Uhlirz, Orte des Gerichtsbezirkes Korneuburg. In: Karl Keck (Red.), Heimatbuch des politischen Bezirkes Korneuburg (Gerichtsbezirk Korneuburg und Stockerau) 1 (hg. v. Bezirksschulrat Korneuburg), Korneuburg 1957, 219–376, 300 ff.
  • Wüstungsarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie. URL http://www.univie.ac.at/wuestungsforschung/archiv.htm (Kurt Bors, Stand: 2008), Nr. 771,10