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Hauptburgenname Achleiten I
ID 8
Objekt Hausberg|Burgstall|Erdwerk
KG Strengberg
OG/MG/SG Strengberg
VB Amstetten
BMN34 rechts 549103
BMN34 hoch 336416
UTM 33N rechts 475077.11
UTM 33N hoch 5333966.77
Link auf NÖ-Atlas Lage auf Karte im NÖ-Atlas ...
Zufahrt In Strengberg nördl. abzweigen und der Straße zum Donautal folgen, rund 500 m nach Limbach liegt links oberhalb des Hofes Strengberg Nr. 71 die Anlage.
Geschichte Auf dem Gebiet der späteren Hft. "Aheliten" ist seit 1011 das Kloster Tegernsee durch Königsschenkung begütert. Ein örtliches Rittergeschlecht erscheint 1147 mit Chunrat und Sigehart "de Ahlite" in einer Admonter Tradition des Sigfried v. Gleiß (StUB I, Nr. 273). Vermutlich wurde dieser Sitz bald danach aufgegeben und durch das ab 1406 nachweisbare "Altschloss", in der Folge Sitz der Tegernseer Verwaltung, ersetzt.
Text M.K., G.R.
Lage/Baubeschreibung Die hausbergartige Anlage liegt 2,3 km nordöstl. von Strengberg und knapp 1 km nordöstl. von Limbach bzw. des "Neuschlosses" Achleiten, oberhalb des heutigen Bauernhofes Strengberg Nr. 71. Die Morphologie der Burgstelle ist auf der ÖK 50/Blatt 52 durch deutliche Böschungsschraffen ausgewiesen. Dieser mutmaßlich älteste der insgesamt 3 Sitzstandorte von Achleiten findet sich am Rand der Hochebene von Strengberg über dem breiten Donautal. Durch das steile Donaubecken sowie einen kleinen Zubringerbach wird ein Hügelplateau ausgebildet. Zum Hochland wird es künstlich durch einen sichelförmigen Grabenabsatz abgeschnitten, wodurch eine bemerkenswert geräumige rundliche Terrasse von 500 m Durchmesser isoliert wird. Hier ist wohl ehem. eine kleine Siedlung bzw. ein Wirtschaftsbereich zu vermuten. Direkt nördl., 30 m darunter, und somit in halber Höhe zur Donau, wird durch einen kleinen Hangkessel ein sanfter Hügelsporn hervorgehoben. Hier befinden sich die Erdwerke der eigentlichen Burganlage, die talwärts tlw. abgerutscht sind. Das Kernwerk ist auf einer Fläche von 14 x 18 m nur 2,5 m hoch erhalten. Seitlich schließen Stufen kleinerer Terrassen an. Zum Berg wird diese Anlage nach einem seichten Graben von einem mächtigen, sichelförmigen Schildwall mit 90 m Durchmesser überhöht, dessen bis 8 m hohe, im O planierte Wallkrone großteils 10 m breit ist. Zur Donau nimmt der Wall beidseitig an Mächtigkeit ab und geht nahtlos in den Steilhang über. Bergseitig ist ein einst wohl sehr tiefer und 15 m breiter Graben vorgelagert, der heute weitgehend verlandet bzw. als Forstweg zugeschüttet ist. Im ansteigenden Hang finden sich Reste der Auffahrt zum Hochplateau. Datierbare Funde liegen bislang nicht vor, die Ansprache als Vorgängeranlage des "Altschlosses" (s. Achleiten II) ist neuerdings durch frühe Keramik aus diesem Bereich zu relativieren.
Text P.S., T.K.
Erhaltungszustand/Begehbarkeit Erdwerk, frei zugänglich
Literatur
  • Marina Kaltenegger, Thomas Kühtreiber, Gerhard Reichhalter, Patrick Schicht, Herwig Weigl, Burgen Mostviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2007, 330
  • Rudolf Büttner, Burgen und Schlösser zwischen Ybbs und Enns. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 8 (Birken-Reihe), Wien 1979, 116
  • Dehio Niederösterreich, südlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt), 2 Bde. Horn–Wien 2003, 2305 f.
  • Heinrich Weigl, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A), Band I–VII, Wien 1964–1975. – Fritz Eheim, Max Weltin, Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich (Reihe A). Ergänzungen und Berichtigungen, Band VIII, Wien 1981 I und VIII, A 14
  • Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale II. Viertel ober dem Wienerwald. Wien o. J. (1988), Nr. 73
  • Franz Steinkellner, Zur Frühgeschichte von Strengberg. Unsere Heimat 53/2, Wien 1982, 101–114, 113 f.